Page 36 - kompakt-2-2014

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KOMPAKT 2/2014
I M P U L S E
sein.Erste Erfahrungen zeigen, dassMen-
schen besonders zu beeindrucken sind,
wenn nicht das Flammenkreuz direkt ins
Auge fällt, sondern die Aktion als solche
attraktiv ist. Dass die Caritas „dahinter
steckt“, ist häufg irritierend – aber im
positiven Sinne noch wirksamer.
Stadt der Vielfalt
Zwei Instrumente im Eintreten für Viel-
falt werden derzeit intensiver erprobt.Die
Internet-Plattformwww.stadtdervielfalt.de
will insbesondere junge Smartphone-User
ansprechen und anregen, urbaneVielfalt
wahrzunehmen, fotografsch zu posten und
mit augenzwinkerndenKommentierungen
zu versehen.
Die Lebende Bibliothek
Die „Lebende Bibliothek“ will Menschen
miteinander in Kontakt bringen, die sich
unter ‚normalen‘ Umständen nicht trauen
würden nachzufragen, was ihnen anein-
ander fremd vorkommt.Das funktioniert
wie in einer traditionellen Bibliothek,
nur dass man kein Buch, sondern einen
Menschen für ein halbstündiges Gespräch
„ausleihen“ kann, z.B. einen Personalchef
mit Contergan-Handikap oder eine junge
Die City-Cards und das Roll-up „Vielfalt – ein
Markenzeichen Gottes“ sind beim Diözesan-
Caritasverband, Bereich Migration und
Vielfalt, sabine.kern@caritasnet.de abrufbar
Muslima mit Kopftuch, eine dunkelhäuti-
ge Lehrerin oder einen jüdischen Pfege-
dienstleiter. Neben diesen Erprobungen
im Diözesan-Caritasverband wurden an
fünf Standorten im Erzbistum Köln für
jeweils drei Jahre „Vielfalter“-Stellen in-
stalliert, die weitereAnsätze und Metho-
den zur Förderung vonVielfalt-Akzeptanz
entdecken, entwickeln und ausprobieren
sollen.
Und die Tageseinrichtungen für Kinder?
Wie alleCaritas-Einrichtungen undDiens-
te sind auch die Tageseinrichtungen für
Kinder eingeladen, „vielfalt. viel wert.“
zu promoten. Das kann damit beginnen,
dass City-Cards mit Vielfalt-Zitaten aus-
gelegt werden. Das kann eine interkul-
turelle Schulung für Erzieherinnen nach
dem Konzept „Marie und Murat im Kin-
dergarten“ sein.Das kann eine „Lebende
Bibliothek“ im Rahmen eines Sommer-
fests sein oder dasAufstellen des Roll-ups
„Vielfalt – ein Markenzeichen Gottes“.
Dem Vielfalt-Anliegen noch dienlicher
können kreative, fantasievolle, neue An-
sätze und deren Verbreitung sein. Denn
sie werden dazu beitragen, die Caritas
glaubwürdig und kompetent Vielfalt-ft
zu machen und durch authentisches Tun
zu wirken.Viel gute Praxis existiert auch
bereits in etlichen Familienzentren, die in
ihrer komplexen Vielfalt geradezu prä-
destiniert sind, der Vielfalt im Nahraum
Aufmerksamkeit, Wertschätzung und
mehr Normalität zu geben.
K A I D I E K E L M A N N
Leiter der Abteilung Integration und
Migration