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KOMPAKT 2/2014
A K T U E L L E S
DQR – Deutscher Qual i f ikat ionsrahmen
Kompetenzorientierter
Lehrplan
Rahmenvereinbarung
über Fachschulen
vom 7. 11. 2002
– didaktisch-methodische
Grundsätze –
Kompetenzorientiertes
Qualifkationsprofl
Stand: 1. 12. 2011
Gemeinsamer
Orientierungsrahmen
„Bildung und Erziehung
in der Kindheit“
– KMK / JFMK –
14. 12. 2010
DQR – Deutscher Qual i f ikat ionsrahmen
dung der Bachelorstudiengänge für die
Bildung und Erziehung imKindesalter an
den Fach- undHochschulen habenmithin
den Prozess der inhaltlichen Erneuerung
undWeiterentwicklung der Fachkräfteaus-
bildung an Fachschulen herausgefordert
und beschleunigt:
Der neue Lehrplan als inhaltlicher Refe-
renzpunkt für die Qualitätsentwicklung
der Fachschulen in NRW
Der kompetenzorientierte Lehrplan ist in
einen strukturellen und fachlichen Kon-
text eingelagert, der im nebenstehenden
Schaubild dargestellt wird.
In seinen didaktischen-methodischen
Grundsätzen bezieht sich der Lehr-
plan auf die Rahmenvereinbarung der
Kultusministerkonferenz (KMK) über
Fachschulen vom 07.11.2002. Das kom-
petenzorientierte Qualifikationsprofil
der KMK vom Dezember 2011 defniert
dasAnforderungsniveau des Berufes und
enthält die Formulierungen der berufi-
chen Handlungskompetenzen, über die
eine qualifzierte Fachkraft als Erziehe-
rin verfügen muss. Es nimmt Bezug auf
denGemeinsamenOrientierungsrahmen
„Bildung und Erziehung in der Kindheit“
der Jugend- undKultusministerkonferenz
aus dem Jahre 2010.
Die verwendeten Kompetenzkategorien
und ihre Beschreibung orientieren sich
amDeutschen Qualifkationsrahmen für
lebenslanges Lernen (DQR), Beschluss
der Kultusministerkonferenz vom 10.
März 2011.Der DQR beschreibt auf acht
Niveaustufen jeweils die Kompetenzen,
die für die Erlangung einer Qualifka-
tion erforderlich sind. Die im Rahmen
der Ausbildung zur/zum „Staatlich aner-
kannten Erzieherin/Staatlich anerkannter
Erzieher“ zu erwerbenden Kompetenzen
entsprechen in der Gesamtheit der Ni-
veaustufe 6 des DQR.
Kompetenzorientierung als wichtiger
Grundsatz der Ausbildung
Der Lehrplan für die Ausbildung zur Er-
zieherin/zumErzieher inNRWist indiesen
Kontext einzuordnen und er ist kompe-
tenzorientiert ausgerichtet. Er beschreibt
die zu entwickelnde erweiterte berufiche
Handlungskompetenz als Einheit vonWis-
sen und Können, die in einem handlungs-
und entwicklungsorientiertenLernprozess
in Verbindung mit refektierten berufs-
praktischen Erfahrungen erworben wird.
Kompetenzorientierung alsGrundsatz der
Ausbildung erfordert eine handlungs- und
entwicklungsorientierte Didaktik. Mit
Bezug auf diese didaktischen Prinzipien
wird dieAusbildung als produktiver Inter-
aktionsprozess verstanden, der wichtige
Grundlagen zur Entwicklung persona-
ler, sozialer, fachwissenschaftlicher und
beruficher Kompetenzen fachspezifsch
und fachübergreifend vermittelt.Dies wird
durchUnterrichtsprinzipien befördert,die
einen aktiven selbstgesteuerten Lernpro-
zess ermöglichen.
Kompetenz wird in diesem Sinne als um-
fassende Handlungskompetenz verstan-
den und als Fachkompetenz – unterteilt in
Wissen und Fertigkeiten- und Personale
Kompetenz – unterteilt in Sozialkompe-
tenz und Selbständigkeit – beschrieben.
Methodenkompetenz ist dabei integraler
Bestandteil dieser Dimensionen.
In diesem Sinne resultieren die Grundla-
gen der pädagogisch-praktischen Hand-
lungsfähigkeit aus dem wechselseitigen
Zusammenspiel von
c
explizitem wissenschaftlich-theoreti-
schemWissen
c
implizitem Erfahrungswissen, das in
professionellenKontexten immer wie-
der in refektiertes Erfahrungswissen
transformiert werden sollte sowie
c
Fertigkeiten, z.B. methodischer oder
didaktischer Art.
Das Konstrukt ist subjektbezogen. Im
kompetenten Handeln einer Fachkraft
verbinden sich Wissen und Fertigkeiten,
die das Handeln einer konkreten Situati-
on erfordern,mit professioneller Haltung
undBereitschaft zumHandeln.Situations-
bezug, fachliche Expertise, Persönlichkeit
und Performanz als tatsächlich erbrachte
Leistung sind die spezifschen Merkmale
des Kompetenzbegriffes.Der jetzt vorlie-
gende neue Lehrplan stützt sich also in
seiner konzeptionellenAusgestaltung auf
eine mehrdimensionale didaktische und
methodische Realisierung vonUnterricht
und Praxis.
Lernfelder als inhaltliche Struktur des
Lehrplans
Der Lehrplan strukturiert dieAusbildung
nach Lernfeldern, in denen die zentralen
Elemente und Anforderungen professi-
onellen pädagogischen Handelns in der
Praxis aufgeführt sind.
Die Lernfelder bündeln in ihrer didakti-
schen Strukturierung das beruficheHand-
lungsfeld der ErzieherInnen mit seinem
entsprechenden fachwissenschaftlichen
Bezugssystem in einem sinnvollen thema-
tischen Zusammenhang, der die inhaltli-
che Grundlage für die Konstruktion von
Lernsituationen bildet.DerAufbau einer
berufichenHandlungskompetenz der Stu-
dierenden wird durch eine nicht beliebige
Sequenz von Entwicklungsaufgaben und
eine didaktisch begründete Lernfeldstruk-
tur beschrieben. Beide didaktischen Ele-
mente haben die Funktion, berufs- und