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28 
Kompakt Spezial 1/2013
l u t z s c h u m a c h e r
Abb. 3:
Streben nach einer
Leitungsfunktion –
Vergleich von weib-
lichen und männli-
chen pädagogischen
Fachkräften
Ich habe mir vorgenommen, eine leitende Funktion zu übernehmen.
Abb. 2:
Bewertung der
eigenen Berufs-
wahl – Vergleich
von weiblichen und
männlichen pädago-
gischen Fachkräften
Wenn ich erneut vor der Wahl stehen würde, würde ich diesen Beruf wieder ergreifen.
in der berufichenTätigkeit in geringerem
Maße erfüllt werden.
Bei der Frage nach den berufichen Zielen
zeigt sich ein wesentlicher Unterschied
zwischen denMännern und Frauen:Rund
zwei Drittel der befragen Männer (68,8
Prozent) geben an, dass sie sich in starkem
oder sehr starkem Maße das Ziel gesetzt
haben, eine leitende Funktion zu über-
nehmen; bei den Frauen sagt dies nur ein
gutes Drittel (35,6 Prozent) (siehe
Abb. 3
).
Hiermit korrespondierend zeigt sich, dass
die emotionale Bindung an denTräger bei
den Männern stärker davon beeinfusst
wird,welche Entwicklungs- undAufstiegs-
möglichkeiten ihnen geboten werden, ob
eine systematische Führungskräfteent-
wicklung existiert und eine Beförderung
vonMitarbeiter/-innen auf einer transpa-
renten Leistungsbeurteilung basiert.Auch
die Weiterempfehlung des Arbeitgebers
hängt bei den Männern im starken Maße
davon ab, ob ein professionelles Personal-
management existiert, welches auf eine
Förderung der Mitarbeiter und der Füh-
rungsnachwuchskräfte abzielt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der emo-
tionalen Bindung an die eigene Kita:Auch
diese hängt bei Männern stark davon ab,
ob derTräger Entwicklungs- undKarriere­
perspektiven eröffnet. Die
Abb. 4
zeigt
imDetail, welches die wichtigstenTreiber
einer emotionalen Bindung an die eigene
Kita bei Frauen und bei Männern sind.
Während bei den Frauen die Qualität der
Führung und des sozialen Miteinanders
die Rangliste anführen, stehen bei den
MännernUnterstützungsangebote für die
eigenenEntwicklung undKarriere auf den
vorderen Plätzen.
Die Ergebnisse sprechen dafür, dass den
befragtenMännern Karriere wichtiger ist
als den befragten Frauen und folgerichtig
ihre emotionale Bindung an denArbeitge-
ber undmöglicherweise denBeruf wesent-
lich davon abhängt, dass sieUnterstützung
für ihrenKarrierewunsch erfahren.Zudem
erweist sich bei den Männern die wahr-
genommene Bedeutsamkeit der eigenen
Tätigkeit als wichtiger Bindungsfaktor.
Dies spricht insgesamt dafür, dass sich
die Erzieher stärker als die Erzieherinnen
Aufstiegschancen und eine als bedeutsam
erlebte und anerkannte Tätigkeit wün-
schen. Entsprechend müssten Kitas und
Träger, die Männer gewinnen und binden
wollen, diese Wünsche berücksichtigen.
Literatur
Schumacher, L. (2012).
Gewinnung und
Bindung leistungsstarker Mitarbeiter –
Stand der Forschung und erfolgreiche
Strategien der Praxis
. In U. Bettig, M.
Frommelt &R. Schmidt (Hrsg.),
Fach-
kräftemangel in der Pfege: Konzepte,
Strategien,Lösungen
(S. 331-344).Hei-
delberg: medhochzwei.
Abb. 4:
Männer vs. Frauen:Was entscheidet über die emotionale Bindung an die eigene Kita?