Kompakt Spezial 1/2013
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v o r w o r t
Liebe Leserin,
lieber Leser,
am 2. Juli 2013 fand die zweite Fachtagung des Projekts „MAIK – Männer arbeiten in Kitas“ unter dem Titel
„Männer & Frauen in der Kita – gemeinsam für Kinder“ im Kölner Maternushaus statt, deren Dokumentation
nun vorliegt. Sie soll es Ihnen ermöglichen, die Impulse dieser Fachtagung gezielt aufzugreifen.
Erneut folgten knapp 300 Frauen und Männer, davon auch viele aus Kindertageseinrichtungen, der Einladung.
Der Anteil der Männer betrug dabei immerhin 32 Prozent. Verglichen mit dem Männeranteil von weniger als
zwei Prozent unter den Fachkräften in katholischen Tageseinrichtungen im Erzbistum Köln ist die überpro-
portionale Präsenz von Männern im Rahmen der Fachtagung erfreulich. Dieser insgesamt hohe Zuspruch
belegt, dass die Auseinandersetzung mit Fragen der Zusammenarbeit von Männern und Frauen auf besonders
großes Interesse stößt.
Gemischtgeschlechtliche Teams in Kitas sind zwar auf dem Vormarsch, aber längst noch keine Normalität.
Läge der Anteil männlicher Mitarbeiter am Gesamtpersonal bei 32 Prozent, würde dies das Gesicht unserer
Einrichtungen deutlicher mitprägen. Darauf wollten wir auch mit der Foto-Ausstellung „Männer in Kitas –
Die Gesichter hinter den Zahlen“ der Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ aus Berlin aufmerksam machen,
die eindrucksvoll darstellt, wie vielfältig die Persönlichkeiten hinter den Zahlen sind.
Der Tag bot Gelegenheit, sich in Vorträgen und Foren intensiv der Zusammenarbeit von Männer und Frauen
in der Kita zu nähern: Unterscheiden sich männliche und weibliche Fachkräfte in ihrem Erziehungsverhalten?
Was können Kinder von männlichen Fachkräften in Kitas erwarten? Welche Bedeutung haben männliche
Fachkräfte für U3-Kinder? Welche Rahmenbedingungen sind nötig, damit Männer und Frauen ihre jeweiligen
Stärken im Team einbringen können? Wie können die viel beklagten Kommunikationsprobleme zwischen
Männern und Frauen angegangen werden? Unterscheiden sich Männer und Frauen hinsichtlich der Beurtei-
lung der Arbeitgeberattraktivität? Welche Bedeutung hat Genderkompetenz bei der Anleitung von Praktikan-
ten in Kitas?
Es wurden interessante Studienergebnisse präsentiert, aber auch Herausforderungen und konkrete Handlungs-
ansätze benannt. Patentrezepte gibt es allerdings nicht.
„Katholische Tageseinrichtungen, die Teil unserer Kirche sind, haben die Chance, in vorbildlicher Weise die
Trennung von Frauen- und Männerwelten aufzuheben und zu zeigen, dass Frauen und Männer gleichermaßen
fähig sind, Kinder zu betreuen, zu erziehen und zu bilden. Sie können zudem Kindern beispielhaft – über die
Familie hinaus – vorleben, wie Frauen und Männer einander in partnerschaftlicher Weise mit Wertschätzung
und Respekt begegnen und zusammenarbeiten“, so stellte Dompropst Dr. Norbert Feldhoff in seinem Gruß-
wort zutreffend fest.
Vor allem braucht es dafür eines: Offenheit für Veränderungen. Mit Frauen und Männern gemeinsam neue
Wege zu entdecken, ist wunderbar und anspruchsvoll – und, wenn es gelingt, ein Gewinn für Jungen und
Mädchen.
Mit dieser Fachtagung wollten wir interessierte Frauen und Männer einladen, sich – gemeinsam für Kinder –
auf diesen Weg einzulassen. Zahlreiche positive Rückmeldungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die
die Möglichkeiten hatten, online eine Einschätzung abzugeben, haben auch uns weiter Mut gemacht.
Dafür herzlichen Dank!
Ihr
Dr. Frank Joh. Hensel
Diözesan-Caritasdirektor