Kompakt Spezial 1/2013
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Einen Einblick in die Ergebnisse dieses
Brainstormings ermöglicht die
Tabelle 1
.
Der besseren Vergleichbarkeit halber
sind ähnliche Aspekte in Blocks zusam-
mengefasst. Übereinstimmungen und
Unterschiede zwischen den Nennungen
der einzelnen Gruppierungen können in
derWaagerechten direkt erkannt werden.
Die Arbeitsgruppenergebnisse sprechen
für sich und werden hier inhaltlich nicht
kommentiert.Auch wenn die Ergebnisse
nicht repräsentativ sind, lassen sich doch
unterschiedliche Blickwinkel und Heran-
gehensweisen von Leiterinnen,Männern,
jungen Frauen undVertreterinnen aus der
Vogelperspektive – zumindest imRahmen
diesesWorkshops – erkennen. Eine span-
nende Frage ist, ob solche Unterschiede
vorOrt indenKitas erkannt,diskutiert und
als Chance genutzt werden oder ob diese
zerrieben werden zwischen Zeitmangel,
Hierarchie und Stress.
Aus gruppendynamischer Perspektive fel
imWorkshop auf, dass in der Gruppe der
Männer über die inhaltlicheArbeit hinaus
auch – wie selbstverständlich – Positio-
nierungen untereinander stattfanden; in
den Gruppen der Frauen wurde „feißig
weggearbeitet“; Positionierungen wurden
möglicherweise verdeckt verhandelt,wur-
den aber nicht deutlich sichtbar.
Dies sind keine außergewöhnlichen
geschlechterbezogenen Phänomene in
Gruppen undTeams.Weder das eine noch
das andere soll als Ideal postuliert wer-
den, allerdings zumNachdenken anregen:
WelcheVor- und Nachteile hat „feißiges
Wegarbeiten“ oder möglicherweise eilig
hergestellter „Konsens“ imKita-Teamvor
Ort – keine Idee oder keinVerhaltendirekt
zurückzuweisen oder offen kritisch disku-
tieren zu wollen? Und welche Vor- und
Nachteile hat es, sich Positionierungen zu
erlauben – für die eigene Motivation und
für die Qualität des Ganzen?
Fragestellungen 2
Auf dem Weg zur Gender-Kita 2025:
Welche Hindernisse in den Kitas waren
zu überwinden? Welche Probleme wa-
ren zu lösen? Was befand sich in dem
„Sumpf“, den es zu überwinden galt?
In diesem Arbeitsschritt ging es darum,
aus der fktiv bereits erreichten Position
„Gender“-Kita 2025 auf 2013 zurückzu
blicken und den zurückgelegten Weg
Revue passieren zu lassen.
m e t a l a n g e
Tabelle 2
Was befndet sich im „Sumpf“ zwischen „Stand 2013“ und „Ideal-Szenario 2025“ ?
Gruppe
A
B
C
D
Überregulierung
x
unzureichende Rahmenbedingungen
fehlende fnanzielle Mittel
fehlende Räumlichkeiten
Personalmangel / fehlende Zeitressourcen
x
x
x
x
x
x
lange Ausbildungszeit
kein Ausbildungsgehalt
fehlende Wertschätzung (z.B. Gehalt)
x
x
x
Überforderung / Stress
grenzwertiger Energieaufwand
x
x
pädagogischer Entwicklungsstillstand
fehlende Ausbildung
fehlender Wille zur Fortbildung
fehlende Partizipation (Mitarbeiter und Kinder)
Mangel an Vielfalt (z.B. auf Dörfern)
x
x
x
x
x
Es „menschelt“ zu sehr: Eltern,Mitarbeiter,Träger / Differenzen
fehlende Teamfähigkeit
fehlende Empathie
Kommunikationsdefzite
Konfiktscheuheit
„beleidigt sein“
x
x
x
x
x
x
x
bestehende sprachliche und kulturelle Unterschiede
fehlende Gender-Kultur
Vielfalt bedrohlich erleben
x
x
x
Demotivation von Mitarbeitenden
Umgang mit Praktikanten
wenig Anleitung – wenig Zusammenarbeit
Ausbildungs-Aufgabendruck
x
x
x
x
fehlende Struktur
unklare Aufgabenverteilung
fehlende Verantwortung
x
x
x
fehlende Sicherheit / unbefriedigte Sicherheitsbedürfnisse
Angst vor Veränderung / vor Neuem
hoher Aufwand für Überzeugungsarbeit
traditionelles Rollenverhalten
nicht loslassen von Gewohnheiten (Das war immer so)
„Da macht man nichts dran!“
sich nicht auf Neues nicht einlassen können
starre Regeln – wenig Veränderung
x
x
x
x
x
x
x
x
x
schwierige Haltungen mancher Erzieherinnen
Trägheit / Faulheit
Gleichgültigkeit
Unfexibilität
x
x
x
x