4
Vorwort
Mit
„Geschlechter-Perspektiven – Mädchen und Jungen, Frauen und Männer
in katholischen Tageseinrichtungen für Kinder“
liegt eine neue Arbeitshilfe des
Diözesan-Caritasverbandes vor, die eine geschlechterbewusste Ausrichtung von
Bildungsprozessen in katholischen Tageseinrichtungen für Kinder im Erzbistum
Köln thematisiert.
Sie ist im Rahmen des Projekts „MAIK – Männer arbeiten in Kitas“ des Diözesan-
Caritasverbandes für das Erzbistum Köln entwickelt worden und erweitert das
grundlegende Bildungsverständnis katholischer Tageseinrichtungen für Kinder im
Erzbistum Köln um hilfreiche und gebotene Geschlechterperspektiven.
Sie beinhaltet kein neues Programm, sondern fordert die pädagogischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu auf, einen geschlechterbewussten Blick
einzunehmen. Geschlechterbewusste Pädagogik bedeutet in erster Linie einen
sensiblen Umgang mit Geschlechterfragen im gemeinsamen Alltag.
Für Kinder ist es eine der frühen und nicht immer einfachen Aufgaben, den eigenen
Weg als Junge oder Mädchen zu fnden.
Eine geschlechterbewusste Pädagogik begleitet Kinder auf dem Weg zu einem
gelingenden Mann- und Frau-Sein. Dabei werden Orientierungsmöglichkeiten
für die persönliche Entwicklung gegeben. Dies setzt voraus, dass Erziehung und
Bildung als personales und dialogisches Geschehen gestaltet wird.
Gott hat den Menschen als Mann und Frau erschaffen. Der Mensch ist geprägt
von seinem Geschlecht von Anfang an, jedoch dadurch nicht auf bestimmte
gesellschaftlich tradierte Rollen eingeschränkt. Kindern geschlechtsneutral
begegnen zu wollen, ist nicht möglich, weil Menschen sich immer auch als
geschlechtliche Wesen begegnen.
Uns anvertraute Kinder sollen sich als Mädchen und Jungen in ihrer Einzigartigkeit
und Einmaligkeit erfahren können und spüren, dass es gut ist, so wie sie geschaffen
sind.
Ich bin überzeugt, dass die katholischen Tageseinrichtungen mit der
Berücksichtigung des vorliegenden Konzepts einen angemessenen – die
Erziehung in der Familie ergänzenden – Beitrag zu einer geschlechterbewussten
Erziehung und Bildung von Jungen und Mädchen leisten werden.
Dr. Frank Joh. Hensel
Diözesan-Caritasdirektor