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A K T I V I N D E R B E R U F S O R I E N T I E R U N G
Vorstellung des Erzieherberufs an
allgemeinbildenden Schulen
Die Vorstellung des Erzieherberufs im Unterricht
ist eine gute Möglichkeit, gängigen Klischees über
das Arbeitsfeld Kita entgegenzusteuern. Es bedarf
jedoch motivierter Mitarbeiter/innen, die fundiert
und mit Begeisterung über den (Bildungs-)Auf-
trag von Kitas berichten.
Ein Vorgespräch mit der zuständigen Lehrkraft
wird hierzu dringend empfohlen. Klären Sie
bereits im Vorfeld Erwartungshaltungen seitens
der Schule ab und stellen Sie kurz dar, was Sie mit
den Schülerinnen und Schülern geplant haben.
Es empfehlt sich, immer am Ende der Unter-
richtseinheit bzw. Sprechstunde allen Schüler/
innen die Möglichkeit aufzuzeigen, einen tiefe-
ren Einblick in den Berufsalltag einer Erzieherin/
eines Erziehers in der Kita zu gewinnen, z. B. bei
einem Schnuppertag oder im Rahmen eines mehr-
wöchigen Berufsorientierungspraktikums. Laden
Sie die Schüler/innen in ihre Kita ein! Ein solches
Angebot nutzen erfahrungsgemäß immer einige der Jugendlichen. Mindestens aber wird auf
diesemWeg ein modernes Berufsbild vermittelt, was mittelfristig zu einer Imageverbesserung
des Berufs beitragen wird.
I N T E R V I E W
„Ich sehe in unserer Kita, dass der Männeranteil stetig wächst.“
Berufsorientierung aus der Sicht einer Erzieherin – im Interview mit Carolin Flor, Mitarbei-
terin der Kita „Knirpsenland“ in Altenburg (Thüringen).
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Sie haben im Rahmen des ESF-Modellprogramms „MEHR Männer in Kitas“ in Ihrer
Kita eine Unterrichtseinheit zum Berufsbild des Erziehers entwickelt. Damit richten Sie
sich an 8. und 9. Klassen einer benachbarten Schule. Wie haben die Beteiligten an der
Schule auf Ihr Vorhaben reagiert und wie gehen Sie inhaltlich vor?
Seit Dezember 2012 bin ich Projektmitarbeiterin bei dem Projekt „juniorExperten – Kinder
brauchen Männer“. Nach einer intensiven Recherchezeit ist mir schnell bewusst geworden,
dass das Klischee „Erzieher ist doch kein Männerberuf“ schon (un)bewusst in der frühen
Kindheit vermittelt wird. Und genau an diesem Punkt sollten bzw. müssen bestimmte Impulse
gesetzt werden, um eine stetige Veränderung dieser Haltung zu erlangen.Aus meiner Sicht ist
es elementar, den Kindern so früh wie möglich Gender-Kompetenzen zu vermitteln. Aussa-
gen wie zum Beispiel „Na, du wirst doch nicht das rote Fahrrad haben wollen, das ist doch nur
für Mädchen“ sollten in unserer heutigen Zeit gar keinen Anklang mehr fnden.
Doch leider sieht die Realität anders aus und höchstwahrscheinlich nur, weil die Aufklärung
fehlt, sei es seitens der Eltern, der Kita, der Schule oder anderer für die Berufsorientierung
Im Interview: Carolin Flor
Funktion: Erzieherin im Grup-
pendienst
Pädagogische Fachkräfte in
der Kita: 11 Erzieherinnen,
2 Erzieher, eine Leitungskraft
Der Berufsparcours macht
neugierig auf mehr!