22
A K T I V I N D E R B E R U F S O R I E N T I E R U N G
Männliche Role-Models
Männliche Jugendliche brauchen häufg ein Bild davon, dass auch Männer in der elementar-
pädagogischen Arbeit willkommen sind. „Besonders die Präsenz von männlichen Erziehern
kristallisierte sich [dabei] als Erfolgsgarant heraus. Diese gehen am Messestand unbefangen
mit jungen Menschen in den Kontakt und können den Beruf aus
eigener Erfahrung authentisch und überzeugend beschreiben.
Zugleich bietet sich so für Jugendliche eine der wenigen Mög-
lichkeiten, überhaupt mal einen männlichen Kitaerzieher ‚live‘ zu
erleben und sich so von Klischees oder Vorurteilen zu befreien.
Da Männer schon in der frühkindlichen Bildung selten vertreten
sind, sind sie in der Berufsorientierung noch rarer zu fnden. Der
Seltenheitswert verschafft ihnen so einen gewissen ‚Exotenstatus‘
und das sorgt für Aufmerksamkeit – bei Jugendlichen nicht leicht
zu erreichen“ (Heider-Winter / Hamm 2013, S. 45).
Wenn Ihr Träger (noch) keine männlichen Mitarbeiter beschäf-
tigt, nehmen Sie Kontakt zu den Fachschulen für Sozialpädagogik
in Ihrem Einzugsgebiet auf. Da auch die Fachschulen von Ihrer
Präsenz auf regionalen Ausbildungsmessen proftieren, so die
Erfahrungen unseres Projekts, besteht oftmals die Möglichkeit, dort männliche Fachschüler
als Role-Models zu akquirieren. Männliche Role-Models sind aber selbstverständlich keine
Grundvoraussetzung, um erfolgreich männliche Jugendliche für das Arbeitsfeld Kita zu inte-
ressieren.
Aktiv Praktikumsplätze anbieten
Prüfen Sie bereits im Vorfeld der Ausbildungsmessen, in welcher Anzahl und in welchem
Zeitraum Praktika in Ihrer Einrichtung bzw. bei Ihrem Träger angeboten werden können,
und bieten Sie diese den interessierten Jugendlichen aktiv an! Eventuell können so erste
Absprachen bereits im Rahmen der Messe getroffen werden. Dabei hat es sich als niedrig-
schwelliger Zugang erwiesen, wenn die Mitarbeitenden, die den Messestand betreuen, auch
als erste Ansprechpartner für die Jugendlichen nach der Messe fungieren. So haben die
Jugendlichen bereits „ein Gesicht vor Augen“ und zeigen im Nachgang der Messe oftmals
weniger Scheu, telefonischen Kontakt zu Ihrer Einrichtung / IhremTräger aufzunehmen.Alle
Mitarbeitenden vor Ort sollten daher Ihre Kontaktdaten (z. B. in Form einer Visitenkarte) für
interessierte Jugendliche bereithalten.
Sollten auch männliche Schüler Interesse daran haben, in das Arbeitsfeld Kita hineinzu-
schnuppern, die nicht aus Ihrem direkten Einzugsgebiet stammen, machen Sie auf den jähr-
lich stattfndenden Boys’Day aufmerksam! Viele Kitas ermöglichen Jungen an diesemTag ein
Schnupperpraktikum!
Mehr Informationen und Werbematerial erhalten Sie kostenlos unter
Berufsparcours
Immer häufger werden im Rahmen von Ausbildungsmessen – zusätzlich zu den obligatori-
schenMesseständen – auch sog. Berufsparcours veranstaltet.DieTeilnahme amBerufsparcours
ist für Unternehmen meistens mit einer zu entrichtenden Teilnahmegebühr verbunden, welche
von Veranstaltung zu Veranstaltung variieren kann.
Jugendlichen aller Schularten (meistens Klasse 8 – 10) wird im Berufsparcours die Möglich-
keit gegeben werden, ihre eigenen Potenziale und Talente zu entdecken. Daher werden im
Berufsparcours an unterschiedlichen Stationen von verschiedenen Unternehmen für das
jeweilige Berufsfeld typische Arbeitsproben angeboten. Dabei wird eine bestimmte Anzahl
Erzieher-Schüler (links) unter-
stützten immer wieder das
Projekt MAIK