Page 25 - Maik2014

This is a SEO version of Maik2014. Click here to view full version

« Previous Page Table of Contents Next Page »
A U S B I L D U N G S M E S S E N / B E R U F S P A R C O U R S
25
Erfahrungsbericht: Das Projekt MAIK auf Ausbildungsmessen
Auf insgesamt acht Ausbildungsmessen war das Projekt MAIK im
Jahr 2012 präsent. Die größte Ausbildungsmesse war die zweitägige
Messe „Berufe live Rheinland“ in den Düsseldorfer Messehallen.An
zwei Tagen informierten sich über 16.000 Jugendliche aus der Region
über Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten.Wir waren dort u. a. mit
einem Informationsstand vertreten. Angelockt durch unsere Rollups
mit unkonventionellen männlichen Erziehern aus unserer Kampa-
gne „Dein Talent für Kids!“ fanden wir schnell Zugang zu Schülern
und Schülerinnen. Wir informierten über den Erzieherberuf, seine
Zukunftsperspektiven und vor allem über die Zugangsvoraussetzun-
gen der unterschiedlichen Ausbildungswege. Unterstützt wurden wir
dabei von Lehrkräften des Erzbischöfichen Berufskollegs Köln, die dezidiert über Zugangs-
voraussetzungen für die Ausbildung und konkrete Ausbildungsinhalte informierten.
Zusätzlich waren wir im sog. Berufsparcours aktiv. Im Berufsparcours stellten viele Unter-
nehmen ihre Arbeit anschaulich für Jugendliche dar. Schülerinnen und Schüler hatten durch-
gängig die Möglichkeit, sog. Arbeitsproben praktisch durchzuführen, um sich in den Arbeits-
feldern auszuprobieren und Interessenschwerpunkte zu identifzieren. Das Projekt MAIK
war der einzigeAnbieter aus dem sozialen Bereich und ermöglichte Einblicke in die Tätigkeit
eines Erziehers/einer Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung. Die Jugendlichen konnten
bei uns kurze naturwissenschaftliche Experimente („Haus der kleinen Forscher“) durchfüh-
ren, um einen kleinen Einblick in die Bildungsarbeit einer Kita zu erhalten.Auch Bewegungs-
spiele, die z. B. gleichzeitig Gleichgewichtssinn und Teamgeist erforderten, begeisterten die
Schüler. Kurze Trommelworkshops, in denen Lieder der aktuellen Charts getrommelt wur-
den, zeigten eine weitere Facette des Berufs. Rollenspiele, in denen sich die Jugendlichen in
die Rolle eines Erziehers versetzen durften, rundeten das Angebot ab.Welche Relevanz diese
Aktionen für die tägliche Arbeit mit Kindern haben, konnte in anschließenden Gesprächs-
runden erörtert werden. Dabei konnten wir für viele „Aha-Erlebnisse“ sorgen. „Mir war gar
nicht klar, dass man mit Kindern so viele verschiedenen Dinge tut“, wunderte sich zum Bei-
spiel der Schüler Tim.
Auf der „Berufe live Rheinland“ unterstützten uns zusätzlich drei Schüler in der Ausbildung
zum staatlich anerkannten Erzieher des Erzbischöfichen Berufskollegs Köln als sog. „Role-
Models“. Diese konnten über ihre Erfahrungen sowohl in der Ausbildung als auch im Kita-
praktikum berichten und überzeugend darlegen, warum sie sich für diesen Beruf entschie-
den haben. Der vergleichsweise geringe Altersunterschied zu den männlichen Schülern des
Berufskollegs machte es den Jugendlichen leichter, mit diesen ins Gespräch zu kommen. So
konnte unser Projekt viele männliche Jugendliche für das Arbeitsfeld Kita interessieren und
einige absolvieren bereits heute einen Freiwilligendienst in einer Kita oder haben eine Aus-
bildung zum staatlich anerkannten Erzieher begonnen.
Stecken Sie also mit Ihrer Begeisterung junge Frauen und Männer an. Sprechen Sie auch im
Alltag positiv über Ihren Beruf und machen Sie Ihr kompetentes berufiches Handeln und
die Anforderungen transparent. Sie selbst können aktiv dazu beitragen, dass sich das gesell-
schaftliche Bild des Erzieherberufs verändert und der Beruf mehr Wertschätzung erfährt.
Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um erfolgreich Nachwuchswerbung zu betreiben,
und kann langfristig auch dazu führen, dass sich die Rahmenbedingungen für die erzieheri-
sche Arbeit in Kitas verbessern. Vielleicht braucht es dann bald auch keine Messeaktionen
mehr. Bis es aber soweit ist, unterstützen Sie die Nachwuchsgewinnung auch, indem Sie mit
Ihren Kolleginnen und Kollegen an regionalenAusbildungsmessen in Ihrer Nähe teilnehmen
und/oder bieten Sie Schülern und natürlich auch Schülerinnen aus allgemeinbildenden Schu-
len die Möglichkeit an, sich im Kitaalltag zu erproben.
Viel Erfolg!
Dominik Duballa
Referent im Projekt „MAIK –
Männer arbeiten in Kitas“
Kleine Experimente im Berufs-
parcours erzeugen Interesse