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Marc Melcher
Projektkoordinator „Soziale
Jungs“
I D E E N U N D I M P U L S E A U S D E R P R A X I S
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Die eigenen Fähigkeiten und Grenzen entdecken
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Austausch mit Menschen unterschiedlicher Kulturen
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Teilhabe von Jungen mit Migrationshintergrund
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Erleben, dass es ein gutes Gefühl ist, anderen Menschen zu helfen
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Förderung insbesondere von benachteiligten männlichen Jugendlichen
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Verbesserung der Chancen auf einen Ausbildungsplatz
Die Erfahrungen mit dem Projekt „Soziale Jungs“ an verschiedenen Standorten zeigen, dass
Jungen darüber ihr Selbstwertgefühl stärken können sowie ihr Selbstverständnis als Junge
refektieren lernen. Beobachtbar ist zudem, dass die Jungen dabei von der Begleitung durch
die Mentorinnen und Mentoren und durch die Betreuung in der jeweiligen Institution sehr
proftieren. Als besonders wertvoll schildern die Jungen den gemeinschaftlichen und res-
pektvollen Umgang des Mentors und der Mentorin, der Anleiter/innen in den Einrichtungen
untereinander und mit ihnen.
Durch die klare Struktur des Projekts (pädagogisches Konzept, klarer Zeitrahmen, Arbeit
mit geschlechtshomogenen Jungengruppen) bietet es Institutionen und Trägern zudem eine
sehr gute Möglichkeit, einen jungenpädagogischen Ansatz zu implementieren und damit
Erfahrungen zu sammeln. Hervorzuheben ist die besondere Chance, die sich im Hinblick auf
Kooperationen zwischen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Schule eröffnet,
wenn das Projekt „Soziale Jungs“ z. B. in das Schulprogramm integriert wird. Die außer-
schulischen Institutionen bieten sich dann als jene Lernorte an, an denen die Gruppentref-
fen stattfnden können. Die sozialpädagogischen Fachkräfte wiederum sind für die Mentor/
innenrolle geeignet. Durch eine solche Verankerung im Schulprogramm können viele Jungen
erreicht werden, für die das Angebot zugleich eine Wahlmöglichkeit darstellt, für die sie sich
freiwillig melden können.Wenn sie diese Möglichkeit nutzen, lernen sie außerschulische Ein-
richtungen der Kinder- und Jugendarbeit kennen, die ihnen neue und andere Beziehungsan-
gebote eröffnen als die Schule dies vermag. Beide Seiten – Kinder- und Jugendhilfe ebenso
wie Schule – tragen dann ihren Teil zur Etablierung von Jungenpädagogik bei. Im Hinblick
auf das Ziel, den Männeranteil in Kindertagesstätten zu erhöhen, bietet „Soziale Jungs“ den
teilnehmenden Jungen an, Erfahrungsmöglichkeiten in diesem Arbeitsbereich zu sammeln.
Aus dem Frankfurter Projekt gehen mittlerweile viele Jungs diesen Weg.
Das Projekt „Kitahelden“
Das Projekt „Kitahelden“ des Evangelischen Kirchenkreisverbandes für Kindertageseinrich-
tungen Berlin Mitte-Nord richtet sich an Jungen der 8. bis 10. Klasse, die Interesse haben, für
maximal ein ganzes Schuljahr regelmäßig zwei bis drei Stunden an einem Tag in der Woche
in einer Kita mitzuarbeiten. Dabei werden sie von Erzieherinnen oder Erziehern angeleitet.
Die Kita-Einsätze fnden in Kindertageseinrichtungen statt, die sich nah am Wohnort oder
nahe der Schule befnden.
Die „Kitahelden“ werden in vielfacher Weise während des Projekts begleitet und unter-
stützt. Neben den Fachkräften in der Einrichtung gibt es verantwortliche Ansprechpartnerin-
nen oder Ansprechpartner in der Schule. Zudem ist das Projekt in ein Mentoringprogramm
eingebettet, d. h. die Schüler werden im gesamten Zeitraum zusätzlich von Studenten des
Studiengangs Elementarpädagogik der Evangelischen Hochschule Berlin (ehb) betreut und
begleitet.
Ziel des Projekts ist es, Jungen den Erzieherberuf näherzubringen und ihnen neue Kompe-
tenzen und Perspektiven für ihre Zukunft zu eröffnen. Dabei geht es auch um die Ausei-
nandersetzung mit männlichen Rollenbildern, die Übernahme von Verantwortung und das
Entdecken eigener Fähigkeiten und Grenzen.
Weitere Informationen zum
Projekt „Soziale Jungs“:
Dipl. Päd. Marc Melcher
Paritätisches Bildungswerk
Bundesverband e.V.
Tel.: 069 / 6706-231
melcher@pb-paritaet.de
Internet: www.soziale-jungs.de