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K I T A S A K T I V I N D E R B E R U F S O R I E N T I E R U N G
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allem über die Zugangsvoraussetzungen der unterschiedlichen
Ausbildungswege. Unterstützt wurden wir dabei von Lehrkräften
des Erzbischöfichen Berufskollegs Köln. Give-aways, mit denen
wir auf weiterführende Informationen unter
www.dein-talent-für-
kids.de
hinwiesen, kamen ebenfalls zum Einsatz.
Zusätzlich waren wir im sog. Berufsparcours aktiv. Im Berufs­
parcours stellten viele Unternehmen ihre Arbeit anschaulich für
Jugendliche dar. Schülerinnen und Schüler hatten durchgängig die
Möglichkeit, sog. Arbeitsproben praktisch durchzuführen, um sich
in denArbeitsfeldern auszuprobieren und Interessenschwerpunkte
zu identifzieren. Das Projekt MAIK war der einzige Anbieter aus
dem sozialen Bereich und ermöglichte Einblicke in die Tätigkeit
eines Erziehers / einer Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung.
Die Jugendlichen konnten bei uns kurze naturwissenschaftliche
Experimente (Haus der kleinen Forscher) durchführen, um einen kleinen Einblick in die
Bildungsarbeit einer Kita zu erhalten. Auch Bewegungsspiele, die z. B. gleichzeitig Gleichge-
wichtssinn und Teamgeist erforderten, begeisterten die Schüler. Kurze Trommelworkshops,
in denen Lieder der aktuellen Charts getrommelt wurden, zeigten eine weitere Facette des
Berufs. Rollenspiele, in denen sich die Jugendlichen in die Rolle eines Erziehers versetzen
durften, rundeten das Angebot ab. Welche Relevanz diese Aktionen für die tägliche Arbeit
mit Kindern haben, konnte in anschließenden Gesprächsrunden erörtert werden. Dabei
konnten wir für viele Aha-Erlebnisse sorgen. „Mir war gar nicht klar, dass man mit Kindern
so viele verschiedene Dinge tut“, wunderte sich zum Beispiel der Schüler Tim.
Auf der „Berufe live Rheinland“ unterstützten uns zusätzlich drei Schüler in der Ausbildung
zum staatlich anerkannten Erzieher des Erzbischöfichen Berufskollegs Köln als sog. „Role-
Models“. Diese konnten über ihre Erfahrungen sowohl in der Ausbildung als auch im Kita-
praktikum berichten und überzeugend darlegen, warum sie sich für diesen Beruf entschie-
den haben. Der vergleichsweise geringe Altersunterschied zu den männlichen Schülern des
Berufskollegs machte es den Jugendlichen leichter, mit diesen in Kontakt zu kommen und in
einen Dialog zu treten.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass drei Faktoren wesentlich zu einer – auch
bei jungen Männern – werbewirksamen Messeaktion beitragen können:
c
Anschauliche Einblicke in das Berufsfeld gewähren und dabei Jugendliche selbst aktiv
werden lassen;
c
Einsatz männlicher Role-Models (ausgebildete Erzieher oder Schüler in der Ausbildung
zum Erzieher);
c
Einbinden von Fachschulen für Sozialpädagogik.
Stecken Sie also mit Ihrer Begeisterung junge Frauen und Männer an. Sprechen Sie auch im
Alltag positiv über Ihren Beruf und machen Sie Ihr kompetentes berufiches Handeln und
die Anforderungen transparent. Sie selbst können aktiv dazu beitragen, dass sich das gesell-
schaftliche Bild Ihres Erzieherberufs verändert und der Beruf mehr Wertschätzung erfährt.
Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um erfolgreich Nachwuchswerbung zu betreiben,
und kann langfristig auch dazu führen, dass sich die Rahmenbedingungen für die erzieheri-
sche Arbeit in Kitas verbessern. Vielleicht braucht es dann bald auch keine Messeaktionen
mehr. Bis es aber soweit ist, unterstützen Sie die Nachwuchsgewinnung auch, indem Sie mit
Ihren Kolleginnen und Kollegen an regionalenAusbildungsmessen in Ihrer Nähe teilnehmen
und/oder bieten Sie Schülern und natürlich auch Schülerinnen aus allgemeinbildenden Schu-
len die Möglichkeit an, sich im Kitaalltag zu erproben.
Dominik Duballa
Referent Projekt „MAIK –
Männer arbeiten in Kitas“