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M Ä N N E R U N D F R A U E N I N D E R K I T A
refektieren lernen. Beobachtbar ist zudem, dass die Jungen dabei von der Begleitung durch
die Mentor/innen und durch die Betreuung in der jeweiligen Institution sehr proftieren. Als
besonders wertvoll schildern die Jungen den gemeinschaftlichen und respektvollen Umgang
des Mentors und der Mentorin, der Anleiter/innen in den Einrichtungen untereinander und
mit ihnen.
Durch die klare Struktur des Projekts (pädagogisches Konzept, klarer Zeitrahmen, Arbeit
mit geschlechtshomogenen Jungengruppen) bietet es Institutionen und Trägern zudem eine
sehr gute Möglichkeit, einen jungenpädagogischen Ansatz zu implementieren und damit
Erfahrungen zu sammeln. Hervorzuheben ist die besondere Chance, die sich im Hinblick auf
Kooperationen zwischen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der Schule eröffnet,
wenn das Projekt „Soziale Jungs“ z. B. in das Schulprogramm integriert wird. Die außerschuli-
schen Institutionen bieten sich dann als jene Lernorte an, an denen die Gruppentreffen statt-
fnden können. Die sozialpädagogischen Fachkräfte wiederum sind für die Mentor/innenrolle
geeignet. Durch eine solche Verankerung im Schulprogramm können viele Jungen erreicht
werden, für die das Angebot zugleich eineWahlmöglichkeit darstellt, für die sie sich freiwillig
melden können. Wenn sie diese Möglichkeit nutzen, lernen sie außerschulische Einrichtun-
gen der Kinder- und Jugendarbeit kennen, die ihnen neue und andere Beziehungsangebote
eröffnen als Schule. Beide Seiten – Kinder- und Jugendhilfe ebenso wie Schule – tragen dann
ihren Teil zur Etablierung von Jungenpädagogik bei. Im Hinblick auf das Ziel, den Männer-
anteil in Kindertagesstätten zu erhöhen, bietet „Soziale Jungs“ den teilnehmenden Jungen,
Erfahrungsmöglichkeiten in diesem Arbeitsbereich zu sammeln. Aus dem Frankfurter Pro-
jekt gehen mittlerweile Jungs diesen Weg.
Marc Melcher – Projektkoordinator „Soziale Jungs“
Das Projekt „Kitahelden“
Das Projekt „Kitahelden“ des Evangelischen Kirchenkreisverbandes für Kindertageseinrich-
tungen Berlin Mitte-Nord richtet sich an Jungen der 8. bis 10. Klasse, die Interesse haben, für
maximal ein ganzes Schuljahr, zwei bis drei Stunden an einemTag in der Woche in einer Kita
regelmäßig mitzuarbeiten. Dabei werden sie von Erzieherinnen oder Erziehern angeleitet.
Die Kita-Einsätze fnden in Kindertageseinrichtungen statt, die sich nah am Wohnort oder
nahe der Schule befnden.
Die „Kitahelden“ werden in vielfacher Weise während des Projekts begleitet und unter-
stützt. Neben den Fachkräften in der Einrichtung gibt es verantwortliche Ansprechpartnerin-
nen oder Ansprechpartner in der Schule. Zudem ist das Projekt in ein Mentoringprogramm
eingebettet, d. h. die Schüler werden im gesamten Zeitraum zusätzlich von Studenten des
Studiengangs Elementarpädagogik der Evangelischen Hochschule Berlin (ehb) betreut und
begleitet.
Ziel des Projekts ist es, Jungen den Erzieherberuf näherzubringen und ihnen neue Kompe-
tenzen und Perspektiven für ihre Zukunft zu eröffnen. Dabei geht es auch um die Ausei-
nandersetzung mit männlichen Rollenbildern, die Übernahme von Verantwortung und das
Entdecken eigener Fähigkeiten und Grenzen.
Weitere Ziele sind:
c
Erfolgserlebnisse haben und soziale Anerkennung erfahren
c
Erweiterung der sozialen Kompetenzen
c
Erleben, dass es ein gutes Gefühl ist, anderen Menschen zu helfen
c
Lernen, Verantwortung zu übernehmen und den Überblick zu bewahren
c
Bessere Integration von Jungen mit Migrationshintergrund
c
Verbesserung der Chancen auf einen Ausbildungsplatz
Weitere Informationen zum
Projekt „Soziale Jungs“:
Dipl. Päd. Marc Melcher,
Paritätisches Bildungswerk
Bundesverband e.V.
Tel. 069 6706-231,
melcher@pb-paritaet.de,
www.soziale-jungs.de
Weitere Informationen zum
Projekt „Kitahelden“:
Evangelischer Kirchenkreis-
verband für Kindertagesein-
richtungen Berlin Mitte-Nord,
Projektstelle Vielfalt und
Chancengleichheit,
Mehr Männer in Kitas
Tel. 030 253185-405,
info@kitahelden.de
,
www.kitahelden.de