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L I T E R A T U R T I P P S
M Ä N N L I C H E F A C H K R Ä F T E G E W I N N E N U N D ( E I N ) B I N D E N
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Gender Loops – Praxisbuch für eine geschlechterbewusste und -gerechte Kindertageseinrichtung
Hier fnden Sie unter anderem einen Leitfragenkatalog für die organisatorische, personelle
und inhaltliche Verankerung von Gender Mainstreaming in Kindertageseinrichtungen.
Die Broschüre steht unter
www.genderloops.eu/de/
zum kostenlosen Download für Sie bereit.
Handreichung „Geschlechtersensible Personalentwicklung für Kita-Träger und Kitas“
Die Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ wird im Frühjahr 2014 die Handreichung
„Geschlechtersensible Personalentwicklung für Kita-Träger und Kitas“ veröffentlichen, in
der Erfahrungen und Handlungsstrategien der bundesweiten Projektstandorte aus dem Pro-
gramm „MEHR Männer in Kitas“ aufbereitet sind.
Mehr Information erhalten Sie ab dem Frühjahr unter
www.koordination-maennerinkitas.de
.
Vielfalt in der Kita leben
Auf der Grundlage des Rahmenbildungskonzeptes „Menschen-Bildung“ (EBK 2006) für
katholische Kindertageseinrichtungen im Erzbistum Köln und der Arbeitshilfe „Geschlech-
ter-Perspektiven“ des Diözesan-Caritasverbandes (DiCV 2013) können einrichtungsspezi-
fsche Wege zur geschlechterbewussten Gestaltung von Bildungsprozessen entwickelt und
umgesetzt werden. Die Implementierung einer geschlechterbewussten Pädagogik in der Pra-
xis schafft einen von mehreren Begründungszusammenhängen für Männer in Kitas, denn eine
geschlechterbewusste Ausrichtung der Erziehung und Bildung kann leichter umgesetzt wer-
den, wenn auch Männer in der Kita beschäftigt sind. Innerhalb gemischter Teams bietet sich
die Chance zur Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Geschlechterperspektiven
und zur geschlechtersensiblenWeiterentwicklung von Materialien und Methoden im gemein-
samen Dialog. Jungen und Mädchen haben zudem die Chance, vielfältige Rollenvorbilder
beiderlei Geschlechts zu erleben, die im optimalen Fall partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Die Ausrichtung hin zu einer geschlechterbewussten Erziehung und Bildung setzt aber nicht
zwingend gemischte Teams voraus. Eine der leitenden Fragen ist: Können wir Bildungsange-
bote vielfältiger und ansprechender gestalten, wenn wir typische Themen und Interessen von
Jungen und Mädchen in allen Bildungsbereichen gezielt aufgreifen? Sehr viele Mitarbeiterin-
nen bemängeln selbstkritisch, aber auch Eltern, dass in den Einrichtungen das Angebot noch
nicht vielfältig genug und ausgewogen ist. Das Fehlen sog. „männertypischer Angebote“ wird
beklagt. Diese können Frauen zwar prinzipiell auch anbieten, aber tun es oft einfach noch
nicht.
Eine Kita, die ihre Arbeit geschlechterbewusst ausrichtet, in dem sie typische Themen und
Interessen von Jungen und Mädchen in allen Bildungsbereichen gezielt aufgreift, kann aber
auch dazu beitragen, dass eine Mitarbeit für männliche Fachkräfte erst interessant wird.
Gelangt eine Kita zu einer ausgewogeneren Angebotsvielfalt und berücksichtigt z. B. auch
Sport- und Bewegungsangebote, Aktivitäten im Freien, Bildungsangebote im Bereich Natur-
wissenschaft und Technik ausreichend, ist dies in erster Linie natürlich eine wichtige Quali-
tätsweiterentwicklung der Kita im Interesse von Mädchen und Jungen. Des Weiteren kann
dies manche männlichen Fachkräfte in besonderer Weise ansprechen, die daran ein hohes
Interesse haben, sich in genau diesen Bereichen zu engagieren und auch kein Problem damit
haben, zunächst einem bestimmten Rollenklischee zu entsprechen. Wiederum andere Fach-
kräfte könnten sich für eine Mitarbeit interessieren, weil diese sog. „männlichen Angebote“
erfreulicherweise bereits vorhanden sind. Sie müssen von daher nicht befürchten, vor allem
für diese speziellen Angebote eingestellt zu werden, die Ihnen so gar nicht liegen. Es kann
sehr entlastend wirken, nicht von vorneherein auf eine bestimmte Rolle fxiert zu werden und
damit einhergehenden Erwartungen entsprechen zu sollen.