M Ä N N L I C H E F A C H K R Ä F T E G E W I N N E N U N D ( E I N ) B I N D E N
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Die Teilnehmenden werden gebeten, sich mit 1-2 Nachbar/innen über die Erfahrungen beim
Erfüllen der Aufgabe zu unterhalten:Wie ist es euch dabei ergangen?
Wichtig: nochmaliger Hinweis, dass die individuellen Eigenschaften nicht in der Runde prä-
sentiert werden. (10 min)
Im Stuhlkreis informiert der Referent bzw. die Referentin, dass es auch in Organisationen,
wie z. B. Kitas, Eigenschaften gibt, die als „maskulin“ oder „feminin“ kategorisiert werden.
Die Teilnehmenden werden gebeten, auf Karten einer Farbe zu schreiben, welche in unserer
Gesellschaft als „männlich“ eingeordnete Eigenschaften sie in ihrer Einrichtung erleben. Die
Karten werden in die Mitte gelegt.
Das Tuch im Innenkreis bleibt frei. Jede/r darf maximal fünf Karten verwenden. (5 min)
Dasselbe wird mit den typisch „weiblich“ eingeordneten Eigenschaften, die auf andere Kar-
ten geschrieben werden, wiederholt. (5 min)
Jede/r sucht die Karten beider Farben heraus, die aus ihrer/seiner Sicht negative Eigenschaf-
ten, d. h. Eigenschaften, die sie in ihrer Einrichtung nicht gerne sehen, tragen. Diese werden
aussortiert oder auf das Flipchart geschrieben. (15 min)
Die Karten, die auf dem Boden des Stuhlkreises liegen bleiben, sind nun die Karten mit
Eigenschaften, die als positiv angesehen werden oder die unklar sind.
Die Teilnehmenden werden nun gebeten, aus diesen Karten solche auszuwählen, die sie für
eine gute Einrichtung für wichtig und wünschenswert halten.Diese werden in die Mitte gelegt.
Anschließend sollen sie erklären, warum sie die jeweilige Karte ausgewählt haben. (15 min)
Diskussion
– Kommentare zur Anzahl beider Kartenfarben in der Mitte
– Waren alle Eigenschaften klar zuzuordnen oder gibt es Eigenschaften, die sich der
geschlechtlichen Zuordnung entziehen?
– Wie empfndet die Gruppe die Einordnung in „männliche“ und „weibliche“ Eigenschaf-
ten?
– Ist diese Polarisierung wünschenswert?
– Warum existiert sie?
– Bezug zum ersten Teil der Übung herstellen (eigene „maskuline“ und „feminine“ Eigen-
schaften). Sind die sog. „weiblichen“ Eigenschaften eher bei Frauen zu fnden und die
„männlichen“ Eigenschaften eher bei Männern?
– Wie werden die Eigenschaften, die als „feminin“ notiert wurden, bewertet (Gehaltsklas-
sen, Beförderungspotenzial, Hierarchiestufe, Status, etc.) und wie die „männlichen“?
– Wem nützt das bipolare Geschlechtsdenken, wem schadet es und warum?
– Gibt es Handlungsoptionen für die Teilnehmenden?
(30-45 min)
Die Herausforderung der Übung liegt darin, die Teilnehmenden immer wieder daran zu erin-
nern, dass „weibliche“ Eigenschaften nicht automatisch Eigenschaften sind, die Frauen zei-
gen. Und „männliche“ Eigenschaften nicht die, die Männer zeigen.
Es geht um die stereotypen Zuschreibungen, die gesellschaftliche Normen widerspiegeln und
mit denen sich Männer und Frauen in Einrichtungen auseinandersetzen müssen.