Page 35 - VORLAGE

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P R A X I S B E R I C H T
P R A X I S T I P P
M Ä N N L I C H E F A C H K R Ä F T E G E W I N N E N U N D ( E I N ) B I N D E N
35
Gender-Fortbildungen
Zur Stärkung der Gender-Kompetenz
der Mitarbeitenden bietet die Fachabteilung „Tages-
einrichtungen für Kinder“ des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.V. Fort-
bildungen an.
Mehr Informationen zu den Gender-Fortbildungen erhalten Sie unter
www.weiterbildung-
kita.de
(Rubrik „Klassische Fobis“ / „Geschlechtersensible Erziehung“)
Mittels Supervision und Coaching, die auf Selbst-und Praxis­refexion ausgerichtet waren,
sollten Veränderungsprozesse hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in den Kitas gesteuert
werden. Die Teilnehmenden sollten für Geschlechterfragen im berufichen Kontext sensibili-
siert, geschlechterbezogene Klischees undVerhaltensmuster unter Einbeziehung eigener bio-
grafscher Hintergründe gehoben und bearbeitet, die Kommunikation und Interaktion von
Frauen und Männern im Team analysiert und die geschlechtersensible Handlungsfähigkeit
erweitert werden.
Damit sollte der Gefahr eines Rückfalls in tradiertes Rollenverhalten innerhalb gemischtge-
schlechtlicher Teams entgegengewirkt und eine wertschätzende Kooperation von Männern
und Frauen in der Kita gefördert werden.
Gleichzeitig wollten wir Hinweise aus Sicht der Praxis/aus Sicht von Frauen und Männern zu
förderlichen Faktoren bei der Gewinnung und Bindung von mehr Männern in Kitas gewin-
nen.
Supervision und Coaching als Refexionssysteme für geschlechtergerechte
Veränderungsprozesse in Kitas
der- und Jugendhilfe. In Kitas kommen diese Verfahren allerdings
eher punktuell zum Einsatz, nicht zuletzt aus Kostengründen.
Bereits eines der ersten deutschen Projekte zur Geschlechterthe-
matik in Kitas, die Fortbildungsstudie „Haus Europa – Gleichstel-
lung von Jungen und Mädchen“ (Büttner / Dittmann 1992), hatte
Supervision als zentrales Instrument verwendet. Spätere Veröf-
fentlichungen zu Männern und Frauen in Kitas haben wiederholt
darauf hingewiesen, dass die Zusammenarbeit von Frauen und
Männern durchaus zu Konfikten führen kann, angesichts derer
eine intensive, geschlechterbewusste Begleitung von Fachkräften
und Teams nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig sein kann
(vgl. Engelhardt 1999; Frauenbüro der StadtWien 2003; Neubauer
2012).
Das Projekt „MAIK – Männer arbeiten in Kitas“ bot interessierten Leiterinnen/Leitern und
pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern die Möglichkeit, im Rahmen von Supervision
und im Kreise kompetenter Kolleginnen und Kollegen, Geschlechterperspektiven einzuneh-
men sowie Fragen der Geschlechtergerechtigkeit zu refektieren und sich wechselseitig mit
Impulsen zu bereichern. Zwei geschlechterhomogene Gruppensupervisionsprozesse fanden
im Zeitraum von November 2012 bis Juni 2013 statt. Darüber hinaus erhielt ein geschlechts-
heterogenes Kita-Team ein Teamcoaching, das von einem Coaching–Tandem (m/w) geleitet
wurde.