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M Ä N N E R U N D F R A U E N I N D E R K I T A
tätigen Mitarbeiter/innen auf Fach(hoch)schulen ausgebildete elementarpädagogische Fach-
kräfte und damit weder lediglich liebevolle ‚Kinderbeschäftigungskräfte‘ noch als Hilfskraft
eingesetzte ‚Vorschullehrer/innen‘ sind“ (Krenz 2013).
So fordert Martine Devine (2013, S. 16): „Die gute pädagogische Arbeit in Kitas ist es wert,
sichtbar gemacht und öffentlich präsentiert zu werden. Aktive Öffentlichkeitsarbeit ist eine
Mischung verschiedenster Maßnahmen und Aktionen. Sie sollte kontinuierlich stattfnden
und zielgerichtet erfolgen. Um glaubwürdig zu sein gilt es, ein möglichst authentisches Bild in
der Öffentlichkeit zu zeichnen. Schweigen ist dabei ausnahmsweise kein Gold.“
Stellen Sie die Professionalität des Arbeitsfeldes Kita heraus!
„Und an dieser Stelle reicht es nicht aus, darüber zu berichten, dass es ein ‚Sommerfest‘ mit
Spiel und Spaß gab, sondern es muss eine viel intensivere Berichterstattung darüber erfolgen
warum
man z. B. eine Kinderolympiade veranstaltet hat. Erst in der Sichtbarmachung und
Verknüpfung von Inhalt (z. B. Kinderolympiade) und didaktischer Begründung (Entwick-
lung und Förderung der motorischen Fähigkeiten, die in unserem Alltag häufg vernachläs-
sigt werden) wird Außenstehenden die Bedeutung und der Wert der pädagogischen Arbeit
im Kindergarten deutlich. Insgesamt ist auffällig, dass bei Veröffentlichungen aus Kinderta-
geseinrichtungen der Spaß an der Sache im Vordergrund steht. Es sollte viel häufger deut-
lich gemacht werden, warum man gerade mit dieser Kindergruppe dieses oder jenes Pro-
jekt gemacht hat, in welchen pädagogischen Kontext es einzuordnen ist und warum dieser
päda­gogische Kontext für die Entwicklung der Kinder wichtig ist. Dass das Ganze auch Spaß
gemacht hat, stellt dann das ‚Sahnehäubchen‘ dar.“ (Uhrig / Englert o. J., S. 30)
Männerakquise – Männer gesucht!
In diesem Kapitel wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten für Träger und Kitas bestehen, um
aktiv männliche Fachkräfte zu akquirieren. Ein rein „männerspezifsches“ Instrument gibt
es aber leider nicht. Es können aber bereits existierende Instrumente in kleinen Details ver-
ändert werden, was die Wahrscheinlichkeit, eine männliche Fachkraft zu erreichen, erhöhen
kann. Dennoch gibt es nicht viele männliche pädagogische Fachkräfte, die ihre Zukunft im
Arbeitsfeld Kita sehen. Daher werden auch nicht alle Kitas, die gerne eine männliche Fach-
kraft im Team hätten, auch sofort erfolgreich sein.
Grundsätzlich sollte, bereits bevor die Akquise einer männlichen Fachkraft beginnt, bedacht
werden, alle Beteiligten über die angedachte Veränderung imTeam zu informieren und aktiv
Gesprächsangebote zu machen.
Denn unter Umständen stoßen Sie auch auf Widerstände im Team. Insbesondere, wenn es
sich um ein reines Frauen-Team handelt, das bislang keinerlei Erfahrungen mit männlichen
Fachkräften sammeln konnte. Daher gilt es, mit dem Kita-Team in einen offenen Dialog zu
treten.
Der Widerstand gegenüber männlichen Fachkräften kann u. a. drei Gründe haben (SKV
2010, S. 32):
c
„Die eigene (Berufs-)Identität wird auf einmal in Frage gestellt. Die Kinderbetreuung ist
eine der Tätigkeiten, in denen sich Frauen gegenüber Männern seit jeher auszeichnen.
c
Männer und Frauen sehen ihre eigene traditionelle Familiensituation in Frage gestellt.
c
Durch den Einbezug von Männern kann es, wie in anderen Berufen auch, im Bereich der
Kinderbetreuungsinstitutionen zu Konkurrenzsituationen zwischen Männern und Frauen
kommen (beispielsweise bei Beförderungen).“