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M Ä N N E R U N D F R A U E N I N D E R K I T A
P R A X I S T I P P
Muster-Stellenanzeigen im Anhang
ImAnhang dieser Broschüre fnden Sie zwei Muster-Stellenanzeigen, deren Inhalte Sie indi-
viduell auf Ihren Träger/Ihre Einrichtung und Ihre Bedürfnisse anpassen können.
Stellenanzeigen
Stellenanzeigen in Print- und Online-Medien sind traditionell die meist genutzten Instru-
mente der Personalakquise. Anzeigen sollten dabei nicht nur Auskunft über die zu beset-
zende Stelle geben (siehe „die Stellenbeschreibung“), sondern auch darüber, was für ein/e
Mitarbeiter/in gesucht wird. Gleichzeitig gilt es, sich als attraktiven Arbeitgeber darzustellen.
Besonders vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels im Elementarbereich
müssen Stellenanzeigen ansprechend formuliert sein, um sich von der Konkurrenz abzuhe-
ben. Auch Pia Friis (2008) hebt diesen Aspekt in der norwegischen Broschüre: „Männer im
Kindergarten.Wie man sie anwirbt - und dafür sorgt, dass sie auch bleiben“ besonders für den
Kitabereich hervor: „Wenn im Kindergartenbereich damit begonnen wird, andere Begriffe
zu verwenden, das Profl von Kindergärten herausgestellt und deutlich gemacht wird, welche
Qualifkationen diese Arbeit voraussetzt, dann wird sich vielleicht auch das Bild des Kinder-
gartens in der Öffentlichkeit allmählich verändern. Eine Stellenausschreibung ist ein Bran-
chenbild für die Öffentlichkeit“ (Friis 2008, S. 41).
Dabei ist es rechtlich durchaus möglich, in Stellenausschreibungen explizit Männer anzu-
sprechen. Laut Auskunft des Referats Grundsatzangelegenheiten und Beratung der Antidis-
kriminierungsstelle des Bundes ist bei der Abfassung von Stellenanzeigen für Fachkräfte in
Kindertageseinrichtungen die begründete Aufforderung an Männer, sich zu bewerben, nach
demAllgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) unproblematisch (vgl. BMFSFJ 2012).
Beispiele für mögliche Formulierungen:
c
„Da aus pädagogischen Gründen die Kinderbetreuung in unserem Kindergarten sowohl
von weiblichen als auch von männlichen Erziehern erfolgen soll, in unserem Kindergarten
bisher aber keine männlichen Erzieher beschäftigt sind, fordern wir Männer besonders
auf, sich zu bewerben.“
c
„Da aus pädagogischen Gründen in unserem Kindergarten ein ausgewogenes Verhält-
nis zwischen männlichen und weiblichen Erziehern bestehen soll, männliche Erzieher
in unserem Kindergarten aber unterrepräsentiert sind, würden wir uns freuen, wenn wir
auch Männer für diese Stelle begeistern können. Bewerbungen auch von Männern sind
daher erwünscht – Männer sind daher zur Bewerbung besonders aufgefordert.“
c
„Zur Umsetzung unserer geschlechtergerechten, geschlechterbewussten, geschlechtersen-
siblen, genderorientierten pädagogischen Ansätze streben wir die Erhöhung/Steigerung
des Männeranteils in unserer Einrichtung an. Bewerbungen von männlichen Fachkräften
sind ausdrücklich erwünscht.“
c
„Wir setzen uns für eine geschlechtergerechte Erziehung und Bildung in unserer Kita ein.
Daher ist es uns einAnliegen, unsere Teams mit Erzieherinnen und Erziehern zu besetzen.
Aus diesem Grund sind auch Bewerbungen von Männern sehr erwünscht.“
Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. hat einen umfassenden Leitfaden
zur Erstellung von Stellenanzeigen veröffentlicht (DiCV 2013/2), der vielfältige und konkrete
Hinweise, Anregungen und Vorlagen für die Erstellung von Stellenanzeigen gibt. Dabei ist
ein eigener Abschnitt „Geschlechterspezifschen Besonderheiten“ gewidmet.