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L I T E R A T U R T I P P
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M Ä N N E R U N D F R A U E N I N D E R K I T A
Jungen. Daher ist es wichtig, dass sie in ihrem Alltag sowohl Frauen als auch Männer als
vielfältige Rollenvorbilder erleben können – auch in der Kita.
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Männer in Kitas können dazu beitragen, traditionelle Männlichkeitsbilder zu erweitern,
indem sie beispielsweise zeigen, dass Wickeln, Pfegen, Trösten und Fürsorglichkeit zum
„Mann-Sein“ dazugehören können.
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Manche schwierigen Verhaltensweisen von Jungen hängen damit zusammen, dass sie ihre
„Männlichkeit“ unter Beweis stellen wollen. Ihr Wissen darüber, wie Männer wirklich
sind oder sein können, ist meist gering. Sie brauchen mehr männliche Rollenvorbilder in
ihrem Alltag, um die ganze Bandbreite an vielfältigen männlichen Verhaltensweisen und
Kompetenzen erleben zu können (vgl. Rohrmann 2001).
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Umgekehrt brauchen auch Mädchen Männer.Während Männer für Jungen direktes Vor-
bild sein können, sind sie für Mädchen ein wichtiges Gegenüber. Gerade das „Andere“ ist
spannend. Sie werden selbstbewusster, wenn sie von ihren Vätern und anderen Männern
ernstgenommen und unterstützt werden (ebenda).
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Jungen und Mädchen haben so die Chance zu erleben, dass Frauen und Männer glei-
chermaßen fähig sind, Kinder zu betreuen, zu erziehen und zu bilden sowie einander in
partnerschaftlicherWeise mitWertschätzung und Respekt zu begegnen und zusammenzu-
arbeiten.
Mehrwert für die Kita und das Team
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Männliche Pädagogen können durch ihre Lebenserfahrung als Junge und Mann Quali-
täten und Ideen in die Kindertagesstätte einbringen, die dort oft fehlen (vgl. Rohrmann
2001).
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Männliche Kollegen können auch für weibliche Fachkräfte bereichernd sein. Mehrheitlich
wünschen sich diese mehr Männer in Kitas (vgl. Cremers / Krabel / Calmbach 2010).
Koordinationsstelle „Männer in Kitas“ (Hg.)
Männer in Kitas
Verlag Barbara Budrich
ISBN 978-3-8474-0009-7
Der Band gibt einen breiten Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zum Thema
„Männer in Kitas“ sowie über politische und pädagogische Ansätze zur Gewinnung von
mehr männlichen Fachkräften für das Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen. Dies umfasst
die Bereiche Berufsorientierung, Ausbildung/Qualifzierung und Praxis, gesellschaftspoliti-
sche Fragen sowie politische Strategien, insbesondere das ESF-Modellprogramm „MEHR
Männer in Kitas“. Neben einer Darstellung der Situation in Deutschland stellen Beiträge
von führenden internationalen Expertinnen und Experten Forschungsergebnisse, Diskus-
sionen, Strategien und Erfolge in anderen Ländern dar.
Aus dem Inhalt:
• Berufsorientierung und Berufswahl
• Das ESF-Modellprogramm „MEHR Männer in Kitas“
• Männliche Fachkräfte in Kitas
• Männer und Gender in der Elementarpädagogik
• Männer in Kitas im öffentlichen Diskurs
• Internationale Entwicklungen