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c a r i t a s
a k t u e l l
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Der Pflasterweg ist aber mehr als eine
Gaudi für Mini-Rennfahrer. Als Bewe-
gungsstrecke und Fahrparcours dient er
nicht zuletzt der Verkehrserziehung.
Mit
kleinen Verkehrsschildern und Ampeln
können bestimmte Verkehrssituationen
simuliert werden. Die Kinder lernen so,
wie sie sich richtig und sicher verhalten.
Die Kita bietet einen geschützten Raum,
um Sicherheit im Straßenverkehr und auf
einem Zweirad zu gewinnen. „Es gibt
Kinder, die mit acht Jahren noch Stützräder
am Fahrrad haben“, sagt Irmhild Figgen.
Das liegt nicht daran, dass die Eltern das
Üben vernachlässigen würden, sondern
daran, dass es im industriell geprägten und
sehr verkehrsreichen Barbaraviertel kaum
Möglichkeiten dazu gibt. Und so staunte
ein Vater nicht schlecht, als er kürzlich die
sehr respektablen Versuche seines Sohnes
auf dem Fahrrad erlebte: „Der fährt ja ohne
Stützräder.“
Dem Kita-Team ist es wichtig, dass
der Rundweg dem Bewegungsdrang der
Kinder weitere Entfaltungsmöglichkei-
ten gibt.
Es ist wissenschaftlich belegt,
dass sich gerade im Kindergartenalter Sin-
neswahrnehmung, Bewegungssicherheit
und Risikokompetenz sehr stark entwickeln
– wenn sie regelmäßig beansprucht und
gefördert werden, so Meike Braß. Im Spiel
lernen die Kinder also buchstäblich fürs
Leben – indem sie herausfinden, mit unbe-
kannten und unsicheren Situation umzuge-
hen und verschiedene Handlungs- und
Lösungsmöglichkeiten auszuprobieren.
In diesemKonzept spielt nicht nur Ver-
kehrssicherheit eine Rolle, betont Irm-
hild Figgen: „Studien zeigen, dass Unru-
he, Verhaltensauffälligkeiten und Kon-
zentrationsschwächen bei Schulkindern
viel mit mangelnder Bewegung zu tun
haben.“ Insofern leistet die Kita mit ih-
rem Fahrparcours ein Stück Präventi-
onsarbeit.
Umso besser ist es, wenn Prävention
auch noch Spaß macht: Esma-Nur, Sude-
naz, Halil und Co. jedenfalls steht das Ver-
gnügen ins Gesicht geschrieben, als sie
ihre Runden um die Kita drehen.
Rasanter Lernspaß
Der Landschaftsverband Rheinland
und die Stadt Neuss sorgten für einen
räumlichen Umbau und stellten Investi-
tionsmittel zur Verfügung, davon 31.000
Euro für eine U3-gerechte Ausstattung
und die Gestaltung der Außenanlage.
Auch der Caritasverband nahm Geld in
die Hand. Mit Restmitteln der Stadt und
einer 9.000-Euro-Spende einer Stiftung
konnten zusätzlich ein Gartenhäuschen
und ein umlaufender Pflasterweg finan-
ziert werden, sagt Meike Braß, Fachbe-
reichsleiterin Familie und Jugend.
Durch
den Rundweg ist es erstmals möglich, das
Gebäude trockenen und sauberen Fußes zu
umrunden. Und das Gartenhaus dient als
„Boxengasse“ für den „Fuhrpark“ der Kita.
Der Kita-Ring ist eröffnet. Und auf dem
Rundkurs um das Gebäude der Kinder-
tagesstätte Sonnenschein im Neusser
Barbaraviertel herrscht reger Verkehr.
Dreiräder, Tretroller, Laufräder, Kettcars
und sonstige Fahrzeuge sind im Dauerein-
satz. Begeistert drehen die Kinder ihre Run-
den. Das Außengelände der Kita ist um eine
Attraktion reicher. „Seit Sommer 2008 bie-
ten wir auch eine Betreuung für Kinder un-
ter drei Jahren an“, sagt Kita-Leiterin Irm-
hild Figgen. Und zum Kitajahr 2013/14
wurde die U3-Betreuung auf zwölf Kinder
erweitert. Gerade für dieseAltersklasse fehl-
te es aber auf dem großzügigen Außenge-
lände an Spielmöglichkeiten. Einige neue
Spielgeräte wurden daher angeschafft.
Kindertagesstätte Sonnenschein
Irmhild Figgen
Bockholtstraße 51
41460 Neuss
Tel. 02131/548241
kita.sonnenschein@caritas-neuss.de