Page 26 - cv-neuss-jahresbericht-2013

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Pflege ist oft ein Kraftakt: Patienten oder Alten-
heimbewohner werden mit maximaler Kraftanstren-
gung aus dem Bett heraus oder hinein gehoben.
Darum sind Pflegekräfte gern gesehene Gäste bei
Physiotherapeuten und Orthopäden. Viele kom-
men auf ein beachtliches Krankendossier, an des-
sen Ende manchmal sogar Berufsunfähigkeit
wegen chronischer Überlastungsschäden steht.
Darum investieren die CaritasSeniorendienste in
die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Und das nicht zu
knapp: In allen sechs Seniorenheimen bietet der
Caritasverband sämtlichen Mitarbeitern – das sind
immerhin gut 500 – einen viertägigen Kinaesthe-
tics-Kurs an. Hinzu kommen ein Aufbaukurs, um
das Gelernte zu vertiefen, und ein Zertifizierungs-
kurs für ausgewählte Mitarbeiter.
Kinaesthetics bedeutet so viel wie Bewegungssen-
sibilität oder Bewegungswahrnehmung. Es geht
Der Caritasverband bietet allen Mitarbeitern in den Altenheimen einen
Kinaesthetics-Kurs an. Davon profitieren Pflegekräfte und Bewohner
Stationäre Seniorendienste
darum, Bewegung und Pflege neu zu denken, neu
zu lernen. Trainiert wird das Verständnis für die Be-
wegung, nicht nur die Abläufe. Das Institut KiBeKo
führt das Kinaesthetics-Programm in den Caritas-
häusern durch.
„Huch, ich kann das ja alleine“
Die Mitarbeiter lernen, wie sie ihre Bewegungsab-
läufe fließender, schonender und weniger belas-
tend gestalten – und dabei auch die Ressourcen
des Bewohners nutzen und aktivieren können.
Letzteres ist ganz entscheidend: Denn im traditio-
nellen Verständnis von Pflege ist der Bewohner eher
passiv. Er wird bewegt. Bei Kinaesthetics in der
Gesundheits- und Krankenpflege geht es auch
darum, den Bewohner mit seinen Möglichkeiten zu
beteiligen. Die Pflegekraft unterstützt den Bewoh-
ner, sich selbst zu bewegen. Sie gibt nur so viel