Page 33 - cv-neuss-jahresbericht-2013

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Mehrfach-Problematik
Wenn Sucht mit einer psychischen
Erkrankung einhergeht
In der Behandlung und Betreuung von Suchtkran-
ken hat sich für die Hilfeeinrichtungen der Caritas-
Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss eine neue Heraus-
forderung aufgetan: In den letzten Jahren zeigt
sich eine deutliche Zunahme von Hilfesuchenden
mit „Doppeldiagnosen“. Der Begriff beschreibt
eine Suchterkrankung, die mit einer psychischen
Störung einhergeht. Oft geraten Betroffene in eine
gefährliche Spirale: Das Suchtmittel wird als Medi-
kament eingesetzt, um die Symptome etwa von
Angststörungen oder Depressionen zu unterdrü-
cken. Weil mit der Zeit immer höhere Suchtmittel-
mengen benötigt werden, kommt es zu einer
Verstärkung der Suchterkrankung, und die psychi-
sche Störung chronifiziert sich. Wird das eine Pro-
blem isoliert behandelt, bleibt das zweite mögli-
cherweise bestehen oder gar unerkannt.
Caritas im Rhein-Kreis Neuss
Ziel der Eingliederungshilfen der CaritasSozialdien-
ste ist es, die Betroffenen zu stabilisieren, so dass
sie ihre psychische Erkrankung überwinden kön-
nen, und zwar ohne Suchtmittel. Hier werden Hil-
fesuchende zum Beispiel im Betreuten Wohnen
oder in stationären Wohngruppen auf ein selbst-
ständiges, eigenverantwortliches Leben vorbereitet
und entsprechend angeleitet.
In der Ambulanten Suchthilfe spielt auch der Prä-
ventionsgedanke eine wichtige Rolle. Denn psychi-
sche Erkrankungen wie Angststörungen, Depressi-
onen und Psychosen können auch eine Folge von
Suchtmittelmissbrauch sein. Die Fachkräfte haben
bei der Beratung und Behandlung von Menschen
mit Doppeldiagnosen beide Symptome im Blick
und nutzen ihr professionelles Netzwerk vor Ort.
Zusammenhalt hilft: Die Bewohner
des Hauses am Stadtpark beim
gemeinsamen Mittagessen.