Sie sind auf der Suche nach Informationen rund um das Thema Kinder aus sucht- oder psychisch belasteten Familien? Sie arbeiten selbst mit Kindern oder Jugendlichen und würden gern mehr darüber erfahren, wie Sie erkennen, ob in der Familie eine sucht- oder psychische Belastung vorliegt? Oder sind auf der Suche nach konkreten Hilfsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche oder deren Eltern? Mit all diesen Themen sind Sie bei uns richtig und finden in den verschiedenen Angeboten sicher das Richtige. Kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen gern weiter.
Sie haben eine Familie, ein Kind, einen Jugendlichen, bei dem Sie vermuten, dass es sucht- oder psychische Belastungen im häuslichen Umfeld gibt? Oder Sie sind konkret angesprochen worden? In Düsseldorf gibt es zahlreiche und passgenaue Hilfen. In einem Clearing oder Coachinggespräch können wir gemeinsam erörtern, welche Hilfe angezeigt ist und welche Rolle Sie in der Vermittlung übernehmen können. Sie sind nicht allein! Wir unterstützen Sie gern.
Belastete Familien: Kinder aus suchtbelasteten Familien
Diese zweitägige Fortbildung bietet Fachkräften verschiedener Arbeitsfelder in der Jugendhilfe und verwandten Arbeitsbereichen die Möglichkeit, ihre fachlichen Kompetenzen im Bereich der suchtbelasteten Familiensysteme zu erweitern. Die Fortbildung gibt einen Überblick über Suchterkrankungen und deren Auswirkungen auf das familiäre Umfeld. Im Vordergrund stehen in dieser Fortbildung nicht die Erkrankten, sondern die Familie, insbesondere die Rolle der Kinder und ihre Gefährdung.
Unsere Schwerpunkte:
Unsere Zielgruppe:
Mitarbeitende aus sozialpädagogischen Familienhilfen, Erzieher:innen aus Kindertagesstätten und der stationären Jugendhilfe, Mitarbeitende in Jugendfreizeitstätten und Schulen, Fachkräfte in allgemeinen sozialen Diensten des Jugendamtes und verwandter Arbeitsfelder.Datum nach Vereinbarung:
jeweils 9 bis 15 Uhr
(2-tägige Veranstaltung, Anmeldung nur für beide Tage möglich.)
Ein Vernetzungsprogramm für Kinder aus sucht- und psychisch belasteten Familien
Das gesellschaftliche Problem
In Deutschland leben über drei Millionen Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren in suchtbelasteten Familien. Mit großer Wahrscheinlichkeit muss aber von einer weitaus höheren Dunkelziffer und somit einer höheren Gesamtzahl von betroffenen Kindern und Jugendlichen ausgegangen werden. Die Zahl der Kinder aus Familien mit psychisch kranken Elternteilen kann nur grob geschätzt werden, rund 500.000 Minderjährige, die mit mindestens einem psychotischen Elternteil leben. Kinder von suchtkranken / psychisch kranken Eltern sind häufig von seelischer und/oder körperlicher Gewalt betroffen. Sie erleben die Atmosphäre in der Familie häufig als kalt, unfreundlich, angespannt, unberechenbar, verlogen, traurig und/oder gewalttätig. Psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen sind für Familien hoch schambesetzte Themen, so dass es für alle Beteiligten schwer ist (frühzeitig) Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Problematiken werden tabuisiert und so in den Regelangeboten der Sucht- und Jugendhilfe selten oder erst sehr spät wahrgenommen. Die Kinder verdecken ihr eigenes Leid und zeigen sich lange unauffällig um die Familie zu schützen und zu stützen.
„Eine elterliche Suchterkrankung ist eines der zentralsten Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.“ (Klein et al., 2017).
Eltern, Kinder und Jugendliche wissen häufig nicht an wen sie sich im Hilfesystem ihrer Stadt wenden können. Hier mangelt es bisher an Lotsen- und Navigationssystemen durch die versäulten Hilfesysteme.
„Die Kooperation zwischen den verschiedenen Hilfesystemen ist entscheidend für eine gelungene Unterstützung der ganzen Familie.“ (Marlene Mortler, 2017)
Unsere Adventskalender „Familiengeheimnisse“
Seit 2010 wird das Programm „Familiengeheimnisse“ in Düsseldorf erfolgreich durchgeführt. Der Adventskalender hängt jährlich in bis zu 25 Schulen und wird von 18 Netzwerkpartnern, trägerübergreifend, tatkräftig unterstützt. Jedes Jahr erreichen wir mit dem Programm ca. 500 SchülerInnen, wovon statistisch gesehen 60 SchülerInnen selbst von einem alkoholkranken Elternteil betroffen sind. Das Programm „Familiengeheimnisse“ richtet sich an Schüler/innen der 8. Klasse aller Schulformen sowie Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen. Kernelement des Programmes „Familiengeheimnisse“ ist ein interaktiver Adventskalender. Er informiert Jugendliche in der krisenhaften Weihnachtszeit rund um das Thema Sucht und psychische Erkrankungen und zeigt mögliche Zugangswege zum Hilfesystem auf. Durch den persönlichen Kontakt zu Fachkräften aus den Hilfesystemen der Jugend-, Sucht- und Gesundheitshilfe bei zusätzlichen Angeboten oder dem abschließenden gemeinsamen Weihnachtsmarkt, wird die Hemmschwelle für die Jugendlichen gesenkt sich Unterstützung zu suchen. Lehrer:innen und Schulsozialarbeiter:innen werden durch das Programm in ihrer Arbeit gestärkt. Sie fühlen sich durch den entstehenden Infopool entlastet und kompetenter in der Beratung betroffener Jugendlicher. Die gemeinsame Arbeit der Netzwerkpartner der drei Hilfesysteme fördert zudem die Vernetzung auf praktischer Ebene. Hilfsangebote werden untereinander bekannt gemacht und eine schnellere Vermittlung in passende Angebote kann erfolgen. Versorgungslücken werden so schneller erkannt und Kooperationen unter den Trägern zum Thema geknüpft.
Das Programm
Die Adventskalenderaktion findet für die Schüler/innen jährlich im Dezember bis zu den Weihnachtsferien statt In Form eines Adventskalenders (Plakat DIN A1) im einheitlichen Design öffnen die Schüler:innen mit ihren Lehrkräften in der Weihnachtszeit täglich ein Türchen. Nach und nach entsteht auf dem hängenden Plakat eine Bildergeschichte. Auf der Rückseite der Türchen erhalten die Klassen Informationen und Fragestellungen zu den Themen psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen. Unter Anleitung ihres Lehrers / ihrer Lehrerin oder Schulsozialarbeiters / Schulsozialarbeiterin werden die Schüler/innen angeregt, über das Thema „Familiengeheimnisse“ nachzudenken und zu diskutieren. Die jeweiligen Kalendertürchen sind so gestaltet, dass sie in nicht mehr als 15 Minuten der Unterrichtszeit behandelt werden können. Die teilnehmenden Klassen erhalten zudem einen Aufsteller, in welchem die Schüler.innen Informationskarten der teilnehmenden Institutionen mit einer Beschreibung ihrer Hilfsangebote und ihren Kontaktdaten finden. Der Aufsteller, inkl. der Infokarten, bleibt über die gesamte Restschulzeit in den Klassen stehen, so dass die Schüler.innen auch über die Projektzeit hinaus auf die Kontaktdaten zugreifen können. Die Einarbeitung in die Themen soll für die Lehrer.innen zeitlich so gering wie möglich gehalten werden, damit eine Umsetzung des Projektes im Schulalltag möglich ist. Die Lehrer.innen erhalten deshalb Unterstützung in Form einer Lehrermappe. In dieser finden sie zum einen wichtige Erläuterungen zu den einzelnen Fragestellungen und Informationen, zum anderen Anleitungen und Vorschläge zu Möglichkeiten der methodischen Umsetzung.Darüber hinaus erhalten die Schulklassen fachliche Unterstützung durch verschiedene Akteure aus den Fachgebieten der Suchthilfe, Jugendhilfe, sowie dem Arbeitsfeld mit psychisch kranken Menschen. Die Fachkräfte bieten unterschiedliche Informationsangebote und Aktionen während des Unterrichtes an, zu denen sich die Klassen separat und je nach Interesse sowie zeitlichen Ressourcen anmelden können. Hierzu zählen beispielsweise Einführungen in die Themen Sucht- und psychische Erkrankungen, thematische Filmvorführungen mit anschließenden Diskussionsrunden oder Wohlfühltage für Mädchen und Jungen.
In der letzten Woche vor den Weihnachtsferien findet ein Weihnachtsmarkt statt, an dem sich einige der beteiligten Institutionen den Schulklassen nochmals persönlich mit einem Informations- und Aktionsstand vorstellen. Die Schüler:innen haben somit die Möglichkeit, noch offene Fragen mit Mitarbeiter:innen der verschiedenen Fachgebiete persönlich zu klären und in ungezwungener Atmosphäre mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Aber auch über die Weihnachtszeit hinaus stehen den Lehrern und Schulsozialarbeitern, sowie den Schülern die kennengelernten Kontakte weiterhin zur Verfügung. Es können auch in den darauf folgenden Schuljahren , Informationsveranstaltungen mit den verschiedenen Netzwerkpartnern vereinbart werden. Weiterhin bleibt der Infoaufsteller in den Klassen stehen, sodass die Schüler jederzeit Zugriff haben auf die Kontaktdaten der unterschiedlichen
Netzwerkpartner. Neu in diesem Jahr ist die eigene Website familiengeheimnisse.de.
Unsere Netzwerkpartner
Erziehungsberatungsstellen des Caritasverbandes Düsseldorf, Deutscher Kinderschutzbund, Düsseldorfer Drogenhilfe e.V., Jugendberatung der AWO, Jugendberatung des SKFM, Jungenarbeit des Caritasverbades Düsseldorf, kath. Seelsorge des LVR Klinikums, Kinderhilfezentrum Düsseldorf, Drogenberatung des SKFM, Kreuzbund Düsseldorf, Pro Mädchen e.V., Trebe Cafe der Diakonie, zeTT Jugendinformationszentrum der Stadt Düsseldorf, Psychiatrie- und Suchtkoordination der Stadt Düsseldorf, Betreutes Wohnen des Caritasverband Düsseldorf, Bertha F.