Themen, Interviewfragen und Drehorte be-
sprochen. Und so entstehen Berichte aus
dem prallen Leben: vom Schützen-Glocken-
spiel am Vogthaus, aus dem Laden eines
arabischen Gemüsehändlers oder von der
Neusser Fronleichnamsprozession. Das
Rohmaterial wird unter Anleitung von Profi
Andreas Betten gesichtet, bearbeitet, ge-
schnitten und dann als richtiger kleiner
Nachrichtenbeitrag veröffentlicht.
Zu sehen sind die Clips auf „Youtube“.
Dort hat Andreas Betten unter „Neue
Heimat Neuss“ einen Kanal eingerichtet,
auf dem die Filme online gestellt wer-
den. Für Ahmad und Abdulmuain ist
das Projekt ein echter Integrations-Be-
schleuniger: Es fördert Sprache und
Selbstbewusstsein, es baut Kontaktbar-
rieren ab, und es macht Spaß.
Manchmal ergeben sich es im Dialog
zwischen Flüchtlingen und Einheimischen
köstliche Szenen: Neulich hatten Ahmad
und Abdulmuain einen Alteingesessenen
vor der Kamera, der ihnen im breitesten
„Nüsser Platt“ erklärte, was „Fringsen“ ist.
Die beiden Syrer verstanden natürlich kein
Wort. Doch auch dieser kleine Kulturschock
war schnell überwunden. Die jungen Re-
porter blieben am Ball und erfuhren, dass
es da mal einen Kölner Kardinal gegeben
hat, laut dem in Notzeiten auch – nun ja –
unkonventionelle Maßnahmen erlaubt
sind.
caritas
aktuell
2/ 2017
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Abendessen. Manchmal kamen die wil-
desten Kreationen dabei heraus, da die
Kinder sich große Mühe gaben, der Grup-
pe etwas Leckeres auf den Tisch zu zau-
bern – und es hat allen super geschmeckt.
Durch solche Herausforderungen wachsen
die Kinder und Jugendlichen. Sie erfahren
Lob und Anerkennung, was sie in ihrem
Alltag oft missen.
Die Kinder nutzten die Zeit auch, um
neue Freundschaften zu schließen, sich
gegenseitig auszutauschen, beispielsweise
darüber, wie es ist, Kind eines sucht- und/
oder psychisch kranken Elternteils zu sein,
oder einfach mal auszuspannen und den
Stress von zuhause hinter sich zu lassen.
Ausflüge und gemeinsame Aktionen tru-
gen zur fröhlichen Stimmung in der Grup-
pe bei.
Als Stolpersteine bei Migration und In-
tegration erweisen sich häufig Stichworte
wie Sprache, Arbeit, Erziehung oder
Fremdsein. Im World Café der Diakonie
Rhein-Kreis Neuss erhalten die Besucher
Informationen über diese Stolpersteine und
wie sie ausgeräumt werden können. Dank
der engen Zusammenarbeit mit dem Cari-
tas-Fachdienst für Integration und Migra-
tion finden Interessierte direkten Zugang
zur Flüchtlingsberatung sowie den kreis-
weiten Integrationsangeboten. Das nächste
Treffen ist am 26. September ab 18 Uhr im
World Café (Knechtstedenerstr. 20 in Dor-
magen-Horrem). Die Fachreferenten Mü-
berra Martens und Udo Hentrich informie-
ren Geflüchtete und Ehrenamtliche über
„Kulturelle Aspekte der Erziehung“.
Teresa Serrallach
Tel. 0163/2372547
World Café unterstützt Integration
Balance – Erziehungs- und
Familienberatungsstelle
Dorothea Brilmayer
Kapitelstr. 30, 41460 Neuss
Tel. 02131/36928-30
