caritas
aktuell
2/ 2017
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sein“, erklärt Manfred Klein, Leiter von
KiZ. „Allein schon, dass es andere Kinder
gibt, die ähnliche Probleme haben, baut
auf.“ Es versteht sich, dass eine regelmä-
ßige Teilnahme notwendig ist, um den Kin-
dern die erforderliche Entlastung zu er-
möglichen. Und kein Kind soll mangels
Fahrgelegenheit auf diese wichtige Gruppe
verzichten müssen.
Jürgen Hoogen trägt seinen Teil dazu
bei. Er gehört zum ehrenamtlichen
Fahrdienst, der die Kinder und Jugend-
lichen an der Schule oder zu Hause ab-
holt, zur KiZ-Stunde bringt und an-
schließend wieder daheim abliefert. Da-
für benutzt er seinen eigenen Pkw. Vom
Caritasverband bekommt er Kilometer-
geld erstattet.
Warum er das macht? „Ich
habe Spaß daran. Ich fahre gern Auto, und
ich habe immer gern mit Kindern und Ju-
gendlichen gearbeitet.“ Hoogen war früher
Betreuer im Fußballverein oder bei Ju-
gendfreizeiten.
Und irgendwie ist dieses Ehrenamt auch
ein Stück Wiedergutmachung. Hoogen war
selbst einmal suchtkrank. Inzwischen ist er
seit 28 Jahren trocken. Doch seine Alko-
holsucht hat seine Familie beinahe ruiniert.
„Ich weiß, was das mit Kindern macht.
Jürgen Hoogen hat 45 Jahre lang
gearbeitet. Bis er vor zwei Jahren ar-
beitslos wurde. Mit 61. SeinArbeitgeber
hatte Insolvenz anmelden müssen. Als
der erste Schock überwunden war,
schaute er nach vorn. „Ehe Du zuhause
blöd rumsitzt, machste was Sinnvolles“,
sagte sich der Mann.
Ein Bekannter
machte ihn darauf aufmerksam, dass die
Caritas-Suchthilfe für das Projekt „Kids im
Zentrum“ (KiZ) Ehrenamtler für den Fahr-
dienst sucht. KiZ bietet einen geschützten
Raum für Kinder und Jugendliche sucht-
belasteter oder psychisch kranker Eltern.
Hier können sie offen über ihre Gefühle,
Ängste und Wünsche sprechen. Spaß und
Action kommen ebenfalls nicht zu kurz:
Kreative und kulturelle Aktivitäten, aber
auch Ferienfreizeiten vervollständigen das
Angebot, das einmal pro Woche jeweils in
Neuss, Grevenbroich und Dormagen statt-
findet. „Bei KiZ dürfen Kinder Kinder
Das schöne Gefühl,
etwas Gutes zu tun
Gedankenaustausch in der EFB Grevenbroich
Die Erziehungs- und Familienberatungs-
stelle in Grevenbroich hat die Leitungen
der Familienzentren in ihre Einrichtung
eingeladen. Sie konnten dort das Team
kennenlernen sowie die Einrichtung, die
„ihre Eltern“ aufsuchen, wenn diese nach
einem Erstkontakt in der Kita zur weite-
ren Beratung in die EFB kommen.
Das Besondere an diesem Treffen war,
dass sich Leitungen verschiedener Träger
in Grevenbroich und Jüchen sowie ka-
tholischer Familienzentren austauschen
konnten. Fazit einer Leitungskraft: „Ich
wollte Räume und Team kennen lernen
– und das war schon gut. Dann bin ich
mit einem Plus an Ideen und Anregun-
gen zurück in meine Kita gegangen!“