Caritas Neuss - Jahresbericht 2015 - page 33

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Caritas im Rhein-Kreis Neuss
gesprächen und betreuten Wohnformen geht es
hier auch darum, Menschen eine Tagesstruktur zu
geben, behutsam Verhaltensänderungen zu errei-
chen sowie Strategien zur Konfliktbewältigung und
-vermeidung zu entwickeln. Die Betreuten erfahren
über diese Strukturkonzepte eine Stabilisierung,
können sich über soziale Kontakte geschützt er-
proben und werden für das selbstbestimmte
Leben in der eigenen Wohnung gestärkt.
Dieses breit gefächerte Hilfsangebot gewährleistet
kurze Wege. Ein eminent wichtiger Faktor, denn
die Hilfesuchenden sind oft instabil und fallen leicht
aus dem Hilfenetz, wenn die Strukturen eher de-
zentral sind. Wenn der Klient nach der Erstbera-
tung für das Betreute Wohnen drei Straßen weiter
zur Suchtberatung geschickt wird und von dort
anschließend ans andere Ende der Stadt zum Be-
werbungstraining, dann ist die Wahrscheinlichkeit
groß, dass ihn unterwegs der Mut verlässt.
Klienten an die Hand nehmen
Das passiert an der Lindenstraße 1 nicht, weil die
nächste Hilfe nur eine Tür weiter ist. Die Fachkräfte
können ihre Klienten buchstäblich an die Hand
nehmen und durch das Hilfesystem leiten. Die
gute ortsnahe Zusammenarbeit der Kollegen von
Suchtkrankenhilfe, Betreutem Wohnen, Arbeit und
Beschäftigung sowie der AHG Soziotherapie senkt
die Hemmschwelle enorm.
Vielfältiges Hilfsangebot
Die Außenstelle der Fachambulanz für Suchtkran-
ke berät und begleitet Suchtkranke und deren mit-
betroffene Familien. Je nach Schwere der Problema-
tik gehört dazu die Vermittlung in eine stationäre
Therapie oder eine ambulante Rehabilitationsmaß-
nahme, die neben Arbeit und Familienleben in der
Lindenstraße in therapeutischen Einzel- und Grup-
pengesprächen durchgeführt werden kann.
Ambulante und stationäre Eingliederungshilfen
geben Menschen, die zum Beispiel durch Arbeits-
losigkeit oder andere Krisen den Halt verloren
haben, wieder Orientierung und Tagesstruktur.
Dies geschieht neben der Beratung auch in Form
des Ambulant Betreuten Wohnens – hier unterstüt-
zen Caritas-Fachkräfte und AHG Mitarbeiter die
Klienten in ihrer eigenen Wohnung auf dem Weg in
ein selbstständiges Leben. Für die spezielle Situa-
tion von jungen Arbeitslosen, die soziale Probleme
und manchmal auch ein Suchtproblem aufweisen,
gibt es an der Lindenstraße das Projekt „ Jugend
in Arbeit plus“ aus dem Fachbereich Arbeit und
Beschäftigung. Es begleitet arbeitslose junge Er-
wachsene auf dem Weg ins Berufsleben.
Selbsthilfegruppen für Suchtkranke und deren An-
gehörige runden das professionelle Angebot ab.
Partnerschaft Caritas - AHG
Ein Partner des Caritasverbandes an der Linden-
straße 1 ist das AHG Therapiezentrum Haus Wel-
chenberg. Es bietet im Rahmen der Ambulanten
Soziotherapie ein breites Spektrum von Aktivitäten
und unterstützenden Maßnahmen. In Beratungs-
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