caritas aktuell - Ausgabe 01/2015 - page 17

caritas
aktuell
1/ 2015
17
chen zwischen 14 und 17 Jahren gibt es
Hinweise auf eine Essstörung, bei den
Jungen sind 13,5 Prozent auffällig.
Die Caritas Suchthilfe hat darum inzwi-
schen mit Sabine Filla, Katharina Koch,
Lea Sliwak, Andrea Groß-Reuter und Mo-
nika Selbert ein multiprofessionelles Team
aufgebaut: Im Team, das auch eng mit Ärz-
ten zusammenarbeitet, finden sich Psy-
chologinnen, Familien- und Verhaltensthe-
rapeutinnen sowie eine Ökotrophologin
(Ernährungstherapeutin). Dieser metho-
denübergreifende Ansatz ist sinnvoll, denn:
„Die Krankheit ist sehr individuell. Und
genauso individuell ist die Behandlung“,
erklärt Sabine Filla. „Oft ist die Essstö-
rung ein Symptom für andere persönli-
che Schwierigkeiten.“
Nicht von ungefähr
sind oft Jungen und Mädchen in der Pu-
bertät betroffen – in einer Phase, in der sich
große Entwicklungsschritte vollziehen, in
der Identitätsfindung eine große Rolle
spielt, in der der Drang nach mehr Selbst-
ständigkeit erwacht. Wenn dann noch äuße-
re Faktoren wie eine familiäre Krise und
persönliche Veranlagungen wie Perfektio-
nismus oder ein geringes Selbstwertgefühl
zusammenkommen, kann schon der Boden
für eine Essstörung bereitet sein. „Der ei-
gene Körper wird dann der Austragungsort
für ein psychisches Problem“, erläutert An-
drea Groß-Reuter.
Daher gilt es für das Caritas-Team, nicht
nur die eigentliche Essstörung zu behan-
deln, sondern auch dem dahinter stehenden
Problem auf den Grund zu gehen. Dies ge-
schieht in Form von therapeutischen Ein-
zel- und auch Gruppengesprächen mit den
Psychologinnen Sabine Filla und Katha-
rina Koch.
„Wichtig ist es zu lernen, den
eigenen Körper zu akzeptieren. Das be-
deutet oft auch eine Konfrontation mit
sich selbst“, sagt Katharina Koch.
Mo-
nika Selbert gibt als Ökotrophologin Be-
ratungen und Informationen zum Thema
Ernährung. Einmal pro Quartal steht ein
„Intensivtag“ auf dem Programm. Dann
wird zusammen eingekauft, gekocht und
gegessen, um wieder ein natürliches, un-
verkrampftes Verhältnis zum Essen aufzu-
bauen.
Eine wichtige Rolle spielt die Präven-
tion. Für Schulklassen zum Beispiel
wird dieWanderausstellung „Klang mei-
nes Körpers“ angeboten.
Darin schildern
betroffene Mädchen und ein Junge, wie sie
in die Essstörung geraten sind, aber auch,
wie sie sich mit kreativen Mitteln mit ihrer
Krankheit auseinandergesetzt und schließ-
lich einen Weg heraus gefunden haben.
Fachambulanz für Suchtkranke
Andrea Groß-Reuter,
Leiterin Beratung und Rehabilitation
Tel. 02131/889-176
Ehrungen für Ehrenamtler
Der Caritasverband hat wieder zahl-
reiche Ehrenamtliche für ihr Engage-
ment ausgezeichnet. Caritasdirektor
Norbert Kallen verlieh das Goldene
Ehrenzeichen des Deutschen Caritas-
verbandes an Otto Engel (Pfarrcaritas
Hemmerden), Karl-Josef Eichel (lang-
jähriges Mitglied des Caritasrates),
Helga Carlsen und Christine Jansen
(beide Pfarrcaritas Meerbusch). Das
Silberne Ehrenzeichen des Deutschen
Caritasverbandes erhielten Magdalena
Bierewitz und Anna Maria Terlau (bei-
de Pfarrcaritas Meerbusch).
40 Jahre Fachambulanz für Suchtkranke
Am Donnerstag, 25. Juni 2015, feiert die Fachambulanz für Suchtkranke der Cari-
tasSozialdienste Rhein-Kreis Neuss GmbH ab 9.30 Uhr im Suchthilfezentrum Neuss
(Rheydter Straße 176, 41464 Neuss) ihr 40-jähriges Jubiläum. Dem Team der Fach-
ambulanz war und ist in der Arbeit mit den Klienten und Kooperationspartnern neben
dem Anspruch einer hohen Fachlichkeit die Begegnung „von Mensch zu Mensch“
stets besonders wichtig.
Deshalb freuen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachambulanz sehr,
mit der von der DAK geförderten Sucht-Ausstellung „einfach menschlich“ die Ju-
biläumsfeier aufwerten zu können. Die Ausstellung zeigt mit ihren emotionalenAus-
sagen viel über die verschiedenen Gesichter der Suchterkrankung, mögliche Ursa-
chen und individuelle Lösungswege. Im Rahmen der Jubiläumsfeier möchte sich
das Caritas-Team für die gemeinsame Arbeit bedanken und zusammen das 40-jährige
Jubiläum feiern.
1...,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16 18,19,20
Powered by FlippingBook