caritas aktuell - Ausgabe 01/2015 - page 7

caritas
aktuell
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nern derzeit sieben Alltagsbegleiter zur
Seite, erklärt Einrichtungsleiterin Lydia
Wisner. Sie ermöglichen zusätzliche indi-
viduelle Angebote und eine noch engere
Verzahnung zwischen der Pflege und dem
Sozialen Dienst.
Die verbesserten Möglichkeiten zur
individuellen Betreuung tun vor allem –
aber nicht nur – den dementiell verän-
derten Bewohnern gut, erläutert Haus-
wirtschaftsleitung Marga Fischer. „Es
geht darum, die Menschen zu beschäfti-
gen – aber nicht um der Beschäftigung
willen. Wir möchten sie einbeziehen, et-
was mit ihnen tun, nicht bloß für sie.“
Das können kreative oder musische Ange-
bote sein oder eben auch Koch-Aktionen.
Wichtig ist, den Bewohnern nicht zu viel
der kleinen alltäglichen Tätigkeiten abzu-
nehmen. Das mag das Leben leichter ma-
chen, lässt aber auch Alltagskompetenzen
verkümmern. Es tut den Bewohnern gut,
solche Kompetenzen wieder zu entdecken.
Das können die Caritashäuser nun dank
der personellen Verstärkung durch die All-
tagsbegleiter noch intensiver fördern. Die
Koch-Angebote sind dafür ein gutes Bei-
spiel. Das Seniorenzentrum Hildegundis
von Meer hat fünf Induktions-Kochplatten
angeschafft. So können die Alltagsbeglei-
ter mit einer kompletten Küchenausstat-
tung samt Kochplatte, Küchengeräten,
Menschen mit
Migrationshintergrund ins
Berufsleben integrieren
Der Fachdienst für Integration und
Migration (FIM) als Mitglied des
Netzwerks „Allianz Wiedereinstieg
im Rhein-Kreis Neuss“ unterstützt
die Förderung der beruflichen Inte-
gration von Menschen mit Migra-
tionshintergrund.
Seit Herbst 2014
prüfen und entwickeln die Netzwerk-
mitglieder Maßnahmen, die bei der In-
tegration zielführend sind und veran-
stalteten im Januar 2015 bei der Volks-
hochschule Neuss einen Informations-
abend unter der Überschrift „Arbeiten
in Deutschland!“.
Nach der Begrüßung durch Landrat
Hans-Jürgen Petrauschke standen den
Besuchern unter anderem Ansprech-
partner von den Wohlfahrtsverbänden,
der Bundesagentur für Arbeit, der Stadt
Neuss, des Jobcenters Rhein-Kreis
Neuss und anderer Einrichtungen zur
Verfügung. Die Mitarbeiter der Migra-
tionsberatung für Erwachsene infor-
mierten über die FIM-Angebote zu den
Themen allgemeine Beratung, Sprache
und Anerkennung von Abschlüssen.
Großes Interesse galt dem Qualifizie-
rungsprojekt „Bunte Pflege – Integra-
tion von Migranten in Pflegeberufe“.
Die Netzwerkmitglieder der Allianz
Wiedereinstieg wollen das Thema Mi-
gration in den bestehenden „Kompass
Wiedereinstieg“ – eine Internetplatt-
form zur beruflichen Orientierung –
aufnehmen und die an dem Informa-
tionsabend behandelten Themen Be-
treuung, Sprache, Qualifizierung, Wei-
terbildung, Anerkennung von Ab-
schlüssen und Ausbildung in Teilzeit-
arbeit weiterhin vertiefen.
Schneidbrettern und Essenszutaten in die
Bewohnerzimmer gehen und selbst bettlä-
gerigen Bewohnern ein kulinarisches Er-
lebnis verschaffen. Der Umgang mit den
aus früherer Zeit vertrauten Utensilien und
Lebensmitteln sorgt bei den meisten für
Neugier, Interesse und Spaß am Mitma-
chen. Genau darauf kommt es an, sagt
Marga Fischer, denn: „Die Kommunika-
tion mit dementiell veränderten Menschen
funktioniert am besten über die Gefühls-
ebene. Nicht nur für Lydia Wisner ist es
„faszinierend zu sehen, wie die Menschen
aufblühen und was sie noch können, wenn
man sie lässt.“
Bei Gertraud Pfeil lässt sich das gut be-
obachten. Sie kocht mit Marga Fischer
Kartoffelsuppe. Die Caritas-Mitarbeiterin
nimmt sich viel Zeit, erklärt Abläufe und
lässt die Bewohnerin fast alles selbst ma-
chen. Und so pellt Gertraud Pfeil Kartof-
feln, schnibbelt Speck und Zwiebeln,
würzt die Suppe und setzt sich dann ge-
meinsam mit Marga Fischer zum Essen
hin. Und es schmeckt vorzüglich.
Gertraud Pfeil schüttelt Marga Fischer
zum Abschied lange die Hand. Dann
sagt sie: „Ich bin stolz, dass wir das so
gut hingekriegt haben. Ich freue mich
schon aufs nächste Mal.“
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