caritas aktuell - Ausgabe 01/2015 - page 8

caritas
aktuell
1/ 2015
8
„Ich will Architekt werden“
Younes aber wollte unbedingt aufs Gym-
nasium – eben weil er Architekt werden
möchte. Am Ende hat es dieser zielstrebige
Junge gegen viele Widerstände aufs Gym-
nasium geschafft. Und das hat auch mit
Barbara Scharf und Sigrid von Kropff zu
tun. Die erstere hat als Mitarbeiterin des
Caritas-Fachdienstes für Integration und
Migration (FIM) vor sieben Jahren mit ih-
rer Kollegin Ulrike Levertz das
Projekt
„KiFit – Kinder werden fit“
ins Leben
gerufen. Hier übernehmen Ehrenamtliche
Patenschaften für zugewanderte Kinder,
um sie in ihrer sprachlichen, schulischen
und sozialen Entwicklung zu fördern.
Zehn dieser Paten gibt es derzeit, und
eine von ihnen ist Sigrid von Kropff. Sie
kümmert sich seit fünf Jahren um You-
nes und seine Geschwister.
Als ehemalige
Grundschullehrerin bringt sie beste Vo-
raussetzungen mit. Längst haben Younes,
seine Geschwister und seine Eltern die
Ehrenamtliche in ihr Herz geschlossen.
Drei Tage pro Woche ist Sigrid von Kropff
für jeweils zwei Stunden da, um mit den
Kindern zu üben. Derzeit kümmert sie sich
neben Younes vor allem um dessen jüngere
Younes ist gerade mal zwölf Jahre alt,
hat aber schon klare Vorstellungen von
seiner Zukunft: „Ich will Architekt wer-
den“, sagt er – und wie er das sagt, klingt
es nicht wie der typische Kleine-Jungs-
Traum vom Leben als Lokomotivführer
oder Fußballstar. Younes hat schon er-
fahren, dass man für seine Träume
kämpfen muss.
Seine Eltern sind vor vie-
len Jahren aus Marokko nach Deutschland
gekommen. Sie versuchen mit unendlicher
Liebe und Hingabe, Younes und seinen
Geschwistern ein gutes Leben zu ermögli-
chen, aber sie haben hörbar mit der Sprach-
barriere zu kämpfen.
Obwohl er in Deutschland geboren ist
und fließend Deutsch spricht, löst Younes‘
Herkunft immer noch Reflexe aus, die als
Fürsorge getarnt, aber letztlich Ressenti-
ment sind. In der Grundschule zum Beispiel
brachte der Junge nach dem vierten Schul-
jahr freudestrahlend eins der besten Zeug-
nisse der ganzen Klasse nach Hause. Trotz-
dem gab es dafür nur eine Empfehlung für
die Realschule. Man legte den Eltern nahe,
dass er dort besser aufgehoben und das
Gymnasiumwohl eine Nummer zu groß sei.
Gemeindecaritas
Elisabethtag – ein Dankeschön für die ehrenamtlichen Helfer
Mit gleich zwei Veranstaltungen be-
dankte sich der Caritasverband Rhein-
Kreis Neuss e.V. bei den ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus
den Pfarrgemeinden und den caritasin-
Neuss ein kurzweiliges Programm. Die
drei in Diensten der Katholischen Kirche
stehenden Kabarettisten brachten das zum
Ausdruck, was den „normalen“ Christen
bewegt. Darüber hinaus wurden auch poli-
tische, gesellschaftliche und auch ganz ba-
nale familiäre Bereiche humorvoll betrach-
tet. Langer Applaus war der beste Beleg
für die Wirkung ihrer Pointen.
Dankesworte des Caritasvorsitzenden,
Kreisdechant Msgr. Guido Assmann, und
des Caritasvorstandes Norbert Kallen, in-
teressante Gespräche und ein leckerer Im-
biss rundeten den gelungenen Abend ab.
ternen Einrichtungen für ihren ehren-
amtlichen Einsatz.
Das Kirchenkabarett
„Nomino.forte“ bot am 21. und am 28. No-
vember im Caritashaus St. Elisabeth in
Rommerskirchen und im Marienhaus in
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...20
Powered by FlippingBook