caritas aktuell - Ausgabe 01/2015 - page 3

caritas
aktuell
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helfer kürzlich den Küchenschrank erneu-
ert. Und bei der Gelegenheit gleich auch
den Spiegelschrank im Bad tiefer gehängt.
Und mal eben die Türen geölt. „Ich bin
froh, dass es so etwas gibt“, meint Marie
Ross dankbar. Übrigens nimmt Pfitzner
keinem Handwerker die Arbeit weg. Wenn
es zu komplex wird, rät er dazu, einen Fach-
mann hinzuzuziehen. Natürlich stellt der
Alltagshelfer auf Wunsch gern einen Kon-
takt her.
Viele Menschen werden im Alter zu-
nehmend hilfloser und einsamer. Gerade
für diese Klientel hat Norbert Pfitzner
stets eine helfende Hand – und oft auch
ein offenes Ohr.
Manchmal dauert das
Wechseln der Glühbirne ein paar Sekunden
und das daraus folgende Gespräch zwei
Stunden, weil da ein einsamer Mensch ein-
fach mal sein Herz ausschütten musste.
„Die Menschen freuen sich nicht nur,
dass ihnen jemand hilft, sondern auch,
dass sie jemand zum Reden haben“, sagt
Diakon Andre Kleinen. Er hat gemein-
sammit JürgenWeidemann von der Ge-
meindecaritas das Konzept „Alltagshel-
fer“ entwickelt und zugleich das „Café
alltäglich“ ins Leben gerufen. Jeden
Mittwoch von 10 bis 12 Uhr hat das Café
im Gemeindezentrum St. Clemens in
Kapellen auf der Friedrichstraße 29 ge-
öffnet.
Es ist ein Treffpunkt für jedermann.
Hier trifft man sich zwanglos zum Reden,
Zuhören, Kaffee trinken, füreinander da
sein.
Auch Alltagshelfer Norbert Pfitzner ist
immer dabei. Mancher Auftrag ist in die-
sem Kreis an ihn herangetragen worden.
„Das Café alltäglich ist ein Forum nicht
nur für Menschen, die Hilfe brauchen, son-
dern auch für Leute, die ein gutes Ge-
spräch führen wollen“, erklärt Stephanie
Gehring, Koordinatorin für Ehrenamts-
Management bei der Gemeindecaritas. Hel-
mut Knackstädt, Stammgast im Café
alltäglich, weiß das sehr zu schätzen: „Es
ist schön, dass man hierhin gehen und sich
mit anderen unterhalten kann. Ich bin froh,
dass es das gibt.“
Eng vernetzt sind das Café alltäglich
undAlltagshelfer Norbert Pfitzner auch
mit den Soziallotsen in der Pfarreienge-
meinschaft Grevenbroich-Niedererft.
Die
Soziallotsen sind ein Team von geschulten
Ehrenamtlern, die hilfsbedürfti-
gen Menschen bei Bedarf
unterstützend und bera-
tend zur Seite stehen,
zum Beispiel bei Behör-
dengängen oder beim
Ausfüllen von Formula-
ren. Wenn der Hilfebedarf
von Menschen über das Wech-
seln einer Glühbirne und über ein gutes
Gespräch hinausgeht, stellt Pfitzner den
Kontakt zu den Soziallotsen her. So ist in
kurzer Zeit ein dicht geknüpftes Netz von
niederschwelligen, ehrenamtlichen Hilfen
entstanden.
Norbert Pfitzner muss jetzt übrigens los:
Gardinenwäsche und Fensterputzen bei
Josefine Schiffer. Und bestimmt bleibt an-
schließend noch Zeit für ein Gespräch.
Alltagshelfer Norbert Pfitzner
Tel. 0157-54860740
Café alltäglich
Pfarrhaus St. Clemens, Kapellen
Friedrichstraße 29
Mittwochs 10 – 12 Uhr
Caritas-Secondhandshop
boomt weiterhin
Der Caritas-Secondhandshop in
Dormagen boomt. Schon 2014 herr-
schte Hochkonjunktur in der Einrich-
tung, und der Trend setzt sich in die-
sem Jahr fort. Immer mehr Kun-
den finden den Weg zum
Shop, um hier für einen
geringen Betrag mo-
dische Kleidung zu
kaufen – aus zweiter
Hand, aber liebevoll
aufbereitet und gut in
Schuss. Großen Anteil am
Erfolg des Secondhandshops haben
die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen,
die mit großem Engagement und viel
Einfühlungsvermögen die Kunden be-
treuen und ihnen mit Rat und Tat zur
Seite stehen.
Ein Beleg für die gute Arbeit, die
hier geleistet wird, ist die Tatsache,
dass die Stadt Dormagen beim Cari-
tas-Secondhandshop um Unterstüt-
zung bei der Versorgung von Flücht-
lingen gebeten hat. Dieser Anfrage
kam das Team sehr gerne und mit gro-
ßem Einsatz nach. Für die Flüchtlinge
bedeutet das nicht nur Hilfe in einer
besonderen Notlage, sondern auch
nachhaltige Unterstützung im Einglie-
derungsprozess.
Schwerpunkt
Gemeinde-
caritas
Fotos: Peter Wirtz, Dormagen
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