caritas
aktuell
1/ 2015
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Rund 1.500 Menschen werden voraus-
sichtlich im Jahr 2015 im Rhein-Kreis
Neuss Zuflucht suchen, weil sie in ihren
Heimatländern bedroht und verfolgt
wurden. Das ist eine enorme Zahl. Nicht
minder enorm ist allerdings auch die
Hilfsbereitschaft, die die Flüchtlinge er-
fahren.
Viele Ehrenamtler helfen ihnen,
sich in dem frem-
den Land, in der
fremden Sprache
und den fremden
Gepflogenheiten
zurechtzufinden.
Die Zeit und das
En g a g eme n t ,
das sie einbrin-
gen, sind buch-
stäblich unbe-
zahlbar und eine
unverzichtbare
Ergänzung zu den professionellen Hilfs-
angeboten, wie sie zum Beispiel der Cari-
tas Fachdienst für Integration und Migra-
tion (FIM) vorhält. Da gibt es Kleiderkam-
mern, Lebensmittelausgaben und Sprach-
Vernetzte
Hilfen
kurse für Flüchtlinge, Hausaufgabenhilfe
und Schulpatenschaften für Flüchtlingskin-
der, Begleitung bei Behördengängen und
Arztbesuchen – das Spektrum der ehren-
amtlichen Hilfen ist so breit wie die Span-
ne der Herkunftsländer.
Das kann dazu führen, dass gut ge-
meinte Hilfe aufgrund von Überschnei-
dungen oder mangelnder Effizienz ver-
pufft oder zumindest nicht ihre optimale
Wirkung entfalten kann.
Mancherorts
versinken zum Beispiel Ehrenamtler in
Kleiderspenden, weil es im Umkreis von
zwei Kilometern drei Sammelstellen gibt.
Gleichzeitig fehlt es im gleichen Bereich
Fachdienst für Integration und Migration
Hochzeitsbräuche und Hochzeitszeremonien in drei Religionen:
Die Heirat gehört für die meisten Men-
schen zu einem der wichtigsten Ereignisse
im Leben. Die Hochzeitszeremonien ste-
hen immer in direktem Zusammenhang
mit der kulturellen Herkunft. Dabei kön-
nen die Zeremonien auch innerhalb einer
Kultur sehr unterschiedlich sein.
Vor diesem Hintergrund präsentierte der
Fachdienst für Integration und Migration
(FIM) im Februar im Rahmen der jüdischen
Qualitätssicherung im
Ambulant Betreuten
Wohnen
Die CaritasSozialdienste bieten für
den gesamten Rhein Kreis Neuss Am-
bulant Betreutes Wohnen an. Beratung
und Begleitung gibt es neben der
Hauptstelle in der Neusser Innenstadt
auch in Grevenbroich und Dormagen.
Das Ambulant Betreute Wohnen er-
möglicht Menschen, die an den Rand
der Gesellschaft geraten sind, den Weg
zurück in ein selbstbestimmtes Leben.
Dabei geht es unter anderem darum,
Klienten am Leben teilhaben zu lassen
und bestehende Probleme zu lösen.
Etappenziele auf diesem Weg sind
zum Beispiel Abstinenz, Schuldenfrei-
heit, Alltagsstruktur, eine Beschäfti-
gung oder soziale Kontakte.
Um eine optimale Betreuungsquali-
tät zu gewährleisten, sind die Caritas-
Sozialdienste gegenüber dem Rhein-
Kreis Neuss eine Selbstverpflichtung
zur Einhaltung entsprechender Quali-
tätsstandards eingegangen. Unter an-
derem geht es dabei um die Sicherstel-
lung der Qualifikation der beratenden
Mitarbeiter, um eine möglichst pass-
genaue und individuelle Beratung und
Begleitung von Klienten auch über die
Angebote des ABW hinaus, z.B. durch
effiziente Kooperation und Koordina-
tion der örtlichen Dienste im regiona-
len Hilfesystem, zu gewährleisten.
Die in der Selbstverpflichtung for-
mulierten und auf der Homepage des
Rhein-Kreises veröffentlichten Stan-
dards gehen sogar über die Anforde-
rungen hinaus, die der Landschaftsver-
band Rheinland im Rahmen der Leis-
tungs- und Zielvereinbarung für An-
bieter des Ambulant Betreuten Woh-
nens stellt.
Diese „freiwillige Qualitätserklä-
rung der Träger, die ambulant betreu-
tes Wohnen für suchtkranke, psy-
chisch kranke, geistig und körperlich
behinderte Erwachsene anbieten“,
wurde 2012 unterzeichnet und wird
vom Rhein-Kreis Neuss regelmäßig
kontrolliert. Die letzte Prüfung fand
im November 2014 statt – ohne Bean-
standungen.