caritas
aktuell
1/ 2016
14
Ausländerfeindliche Hetze in den sozialen Medien, Über-
griffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte oder auch
das Erstarken derAfD: Neben der nach wie vor beeindrucken-
den Willkommenskultur und der großartigen Hilfsbereit-
schaft gegenüber Flüchtlingen in Deutschland zeigen sich
auch Tendenzen, die bedenklich sind. Vor diesem Hintergrund
hat das Bundesfamilienministerium das Bundesprogramm
„Demokratie leben!“ gestartet.
Es richtet sich gegen Rechtsex-
tremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit und will ziviles
Engagement und demokratisches Verhalten im Kleinen wie im
Großen fördern.
Maßnahmen, Projekte und Aktionen gegen Rassismus, Anti-
semitismus, Islamfeindlichkeit oder Homophobie, gegen politi-
sche Gewalt von rechts oder links beziehungsweise gegen religiös
motivierte Gewalt und Radikalisierung leisten wertvolle präven-
tive Arbeit. Sie werden darum in dem auf fünf Jahre angelegten
Projekt gefördert.
Auch der Rhein-Kreis Neuss erbringt durch seine Teilnahme an
„Demokratie leben!“ einen aktiven Beitrag zur Stärkung von
Vielfalt, Toleranz und Demokratie sowie zur Bekämpfung von
Menschenfeindlichkeit. Politik, Zivil-
gesellschaft und Verwaltung wollen in
einer „Partnerschaft für Demokratie“
das demokratische Gemeinwesen stär-
ken, eine Kultur der Vielfalt und
Weltoffenheit fördern sowie gegen jeg-
liche Art von Diskriminierung vorge-
hen. Unter Federführung des Kommu-
nalen Integrationszentrums hat der
Rhein-Kreis darum eine Demokratie-
konferenz ins Leben gerufen, die das
Programm in der Region mit Leben
füllen soll.
Die Auftaktveranstaltung am
26. Februar hat Mut gemacht.
Rund 60 Teilnehmer waren der
Einladung ins Grevenbroicher
Kreishaus gefolgt. Erfreulicher-
weise kamen neben den institu-
tionellen Akteuren sehr viele aus
der Zivilgesellschaft, dem Ehrenamt
oder kleineren Vereinen.
„Das zeigt,
Breites Fundament für
Vielfalt und Toleranz
dass das Projekt im Rhein-Kreis Neuss auf einem breiten Funda-
ment steht“, freut sich Agnes Pietrowski, Leiterin des Caritas-
Fachdienstes für Integration und Migration (FIM). Der FIM
übernimmt gemeinsam mit der Diako-
nie Neuss die Koordinierung und fach-
liche Begleitung.
Die Demokratiekonferenz soll
künftig zweimal pro Jahr stattfin-
den. Schon bei der Auftaktveran-
staltung wurden erste Projektideen
geboren. Insgesamt elf wurden
schließlich als Anträge dem Be-
gleitausschuss vorgelegt, der über
die Bewilligung der Zuschüsse
entscheidet.
Für das Jahr 2016
stehen im Rhein-Kreis Neuss ins-
gesamt 24.000 Euro an Förder-
mitteln zur Verfügung. Die För-
derrichtlinien sind streng – denn
es sollen vor allem Maßnahmen
mit Substanz und Anspruch auf
Nachhaltigkeit gefördert werden.
Im ersten Schritt bewilligte der Be-
gleitausschuss zwei Projekte: Das