caritas aktuell - Ausgabe 01/2016 - page 4

Spätestens, wenn der Blick
von der Terrasse über die
Baumwipfel des Parks und
die Dächer von Weckhoven
schweift, weiß man: Es hat
sich gelohnt, Lärm, Dreck und
all die Belastungen auszuhal-
ten, die ein Umbau im laufen-
den Betrieb mit sich bringt.
Nach dreijähriger Bauzeit er-
strahlt das Caritashaus St.
Theresienheim in Neuss-
Weckhoven in neuem Glanz.
Wer noch den Altbau aus dem
Jahr 1975 in Erinnerung hat,
wird das neue Theresienheim
kaumwiedererkennen. Eine mo-
derne lichtgraue Fassade, in der
leuchtend gelbe Brüstungsele-
mente fröhliche Farbtupfer set-
zen, prägt das äußere Erschei-
nungsbild. Doch nicht nur op-
tisch, auch energetisch und tech-
nisch weist das runderneuerte
Haus nun Neubaustandard auf.
Anlass für die Umbaumaß-
nahme waren die Vorgaben
des Landespflegegesetzes, das
bis 2018 mindestens 80 Pro-
zent Einzelzimmer, durch-
gängige Barrierefreiheit und
eine Wohngruppenstruktur
verlangt.
Diese Anforderungen
erfüllen die CaritasSeniorendi-
enste nach dem Umbau nicht
nur, sie übertreffen sie, betont
Einrichtungsleiterin Eva Szy-
naka.
Die Einzelzimmer-Quote
liegt bei 100 Prozent: Alle 105
Bewohner haben ein Einzel-
zimmer. EinenQuantensprung
gab es bei den Bädern.
Denn
die alten Badräume auf den
Zimmern waren von modernen
Standards weit entfernt: Die
Toiletten waren für Rollstuhl-
fahrer nicht geeignet, die Bade-
wannen wegen der Enge des
Raums kaum nutzbar. Die Be-
wohner mussten meist in die
Etagenbäder ausweichen, um
sich waschen zu können, selbst
wenn sie keine Unterstützung
durch Pflegepersonal benötigten.
Jetzt verfügt jeder Bewohner
über ein großzügiges eigenes
Badezimmer – komplett roll-
stuhlgerecht und barrierefrei.
Schöner Wohnen im Theresi
Die neu hinzugewonnene
Wohnqualität zeigt sich in vie-
len kleinen Details: So sind die
Fenstergriffe am unteren Quer-
rahmen des Fensters angebracht
und damit bequem für Roll-
stuhlfahrer und selbst für bett-
lägerige Bewohner erreichbar.
Die alten Türknäufe, die hoch
betagte Menschen nur schwer
greifen und drehen konnten,
sind einem hochmodernen
elektronischen Schließsystem
gewichen. Die Bewohner ha-
ben nun einen Schlüssel-Chip,
mit dem sich die Tür schnell
und völlig unkompliziert öff-
nen lässt.
Damit kommen alle
nach kurzer Eingewöhnung pri-
ma zurecht. Im Eingangsbereich
schaffen automatische Glas-
schiebetüren, die die alten Flü-
geltüren ersetzt haben, eine ganz
neue Verbindung zwischen in-
nen und außen.
Völlig neue Perspektiven für
das soziale Miteinander imHaus
bietet die neue Aufteilung der
Wohnbereiche, die architekto-
nisch perfekt umgesetzt wurde.
Ein großer Gemeinschaftsraum
mit Küche und einer auch für
Rollstuhlfahrer unterfahrbaren
Kochinsel schafft Raum für
gemeinsame Aktivitäten. In
den Gängen der einzelnen Eta-
gen sorgt ein Farbleitsystem für
Atmosphäre und Orientierung.
Verschwunden sind die alten
Balkone, denn sie waren ers-
tens zu eng und zweitens durch
eine Türschwelle nicht barri-
erefrei nutzbar. Bodentiefe
caritas
aktuell
1/ 2016
4
1,2,3 5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,...20
Powered by FlippingBook