caritas aktuell - Ausgabe 01/2016 - page 9

caritas
aktuell
1/ 2016
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Fachdienst für Integration und Migration
Bewerbungstraining für Flüchtlinge
„Bewerben in Deutschland – Was muss
ich beachten?“ Unter diesem Motto führte
der Fachdienst für Integration und Migra-
tion in Zusammenarbeit mit der Stadt
Kaarst und dem Ökumenischen Arbeits-
kreis „Asyl“ in Kaarst ein Bewerbungstrai-
ning für Flüchtlinge durch. In mehrtägigen
Workshops, die in Kombination mit einem
Computer-Grundkurs angeboten wurden,
erhielten die Teilnehmer grundlegende In-
formationen und praktische Tipps zum
Thema Bewerbung. Die Besucher setzten
sich mit den Beschäftigungsformen in
Deutschland auseinander, lernten, wo man
offene Stellen findet und wie ein Bewer-
bungsverfahren abläuft. Neben dem nöti-
gen Rüstzeug für die Arbeitssuche in
Deutschland konnten sie aussagekräftige
und zeitgemäße Bewerbungen erstellen.
Weitere Angebote zum Thema Bewer-
bung für Flüchtlinge sind auf Anfrage
möglich.
Fachdienst für Integration und Migration
Dorota Hegerath
Wenn das Asylverfahren abgeschlos-
sen ist, können anerkannte Asylbewer-
ber sich eine Wohnung und Arbeit su-
chen. Der Caritasverband, der die Ein-
richtung am Nordbad gemeinsam mit
dem Deutschen Roten Kreuz betreibt,
versucht, die soziale und berufliche In-
tegration zu unterstützen.
In einem so
genannten Aktiv-Center oder über Arbeits-
gelegenheiten lässt sich feststellen, wer
welche Potenziale, Begabungen und Nei-
gungen hat, erklärt Agnes Pietrowski,
Fachbereichsleiterin des FIM.
„Wenn ich Deutsch kann, will ich mir
eine Arbeit suchen“, sagt Renas. Bisher
lebt er von 325 Euro, die einem erwachse-
nen Flüchtling laut Asylbewerberleis-
tungsgesetz zustehen. Fürs Fitnessstudio,
das er gern besuchen würde, reicht das
nicht. Aber das ist nicht das größte Prob-
lem. Renas will vor allem Geld verdienen,
um seine Schulden zu begleichen. 7000
Euro musste die Familie aufbringen, um
die Flucht nach Deutschland zu bezahlen.
Das meiste davon musste sich Renas bei
Freunden leihen. „Das will ich zurück-
zahlen.“
Kreisweites Pilotprojekt: Supervision für Ehrenamtliche
und Integrationslotsen in der Flüchtlingshilfe
Die Herausforderungen und Belastun-
gen, die sich im Umgang und in der Be-
treuung von Menschen auf der Flucht
ergeben, sind enorm. Vor diesem Hinter-
grund wird in Kooperation der Fachbera-
tung Gemeindecaritas mit dem Fach-
dienst für Integration und Migration kreis-
weit eine Gruppen-Supervision für ehren-
amtliche Helferinnen und Helfer in der
Flüchtlingsarbeit durchgeführt. Das Pilot-
projekt wird gefördert durch die Aktion
des Erzbistums Köln „Neue Nachbarn“.
Supervision ist Lernen durch Er-
fahrung. Sie eignet sich für jeden, der
durch Reflexion des Handelns eine posi-
tive Veränderung seines Verhaltens an-
strebt. Die Inhalte der Supervision werden
von den Teilnehmern innerhalb der Grup-
pe festgelegt. Mögliche Themen sind z. B.
Fallarbeit, Reflektion der Rolle/Aufgabe,
Rahmenbedingungen der ehrenamtlichen
Arbeit, Umgang mit Hierarchien und
hauptamtlichen Kräften oder Kommuni-
kation imTeam. Die Supervision findet in
Dormagen, Grevenbroich, Kaarst, Meer-
busch, Neuss sowie Rommerskirchen
statt und wird bis Dezember 2016 ange-
boten.
Fotos (4): Peter Wirtz
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