caritas
aktuell
1/ 2016
6
Ein Clown, der Herzen öffnet
hen, bei dementiell veränderten Personen
eine aktivierende Wirkung hat. „Ich war
begeistert von der Idee“, lächelt Birgit
Müller-Schepers, Leiterin der Tagespflege-
einrichtung, die Senioren und Menschen
mit Demenz betreut.
Und so kamAntoschka mit ihren Clown-
Kolleginnen Pipaluna und Tara Ende 2015
fünf Mal in den Alten Salon. Schon bei der
ersten Vorstellungsrunde war das Eis in
Minutenschnelle gebrochen. Ein Lächeln
schlich sich in die Gesichter der zwölf
Tagesgäste. Das Programm, in dem sich
Phasen einer echten Clownvorstellung mit
Komik, Zauberei, Akrobatik zum „Luftan-
halten“ und viel Musik mit kurzweiligen
Mitmach-Einheiten abwechselten, war
speziell auf kognitiv eingeschränkte Men-
schen zugeschnitten.
Der Effekt war
verblüffend. Selbst Tagesgäste, die an-
sonsten eher in sich gekehrt oder eher
unruhig sind, ließen sich in den Bann
des Geschehens ziehen, waren gespannt
und aufmerksam.
Antoschkas Clownetic baut auf dem
Prinzip des „Healing Clowns“ auf, des
„heilenden Clowns“, wie man ihn zum
Beispiel aus Kinderkliniken kennt. Es
geht darum, liebevolle Impulse zu geben
und lebensbejahende kindliche Gefühle
und Begeisterung zu wecken.
Wichtig bei
Antoschkas Clownetic ist, dass das Pro-
gramm nicht auf passives Beobachten,
sondern auf aktives Mitmachen ausgelegt
ist. Mitmach-Einheiten wie Lachyoga,
Werfen mit Bällen, Teller drehen und balan-
cieren, Spiele mit Chiffontüchern, Kauder-
welsch-Reden, die sich an den fünf Termi-
nen in verschiedenen Varianten wiederhol-
ten, sorgten für sicht- und spürbare Begeis-
terung im Alten Salon.
Antoschka, Pipaluna und Tara bezogen
immer wieder einzelne Gäste in ihre Büh-
nenshow ein. Da wurde Herr P. plötzlich
zum Meister-Akrobaten als er – erst un-
gläubig, dann stolz – sechs drehende Teller
auf Stecken in seinen beiden Händen hielt.
Frau M. erntete viele „Aahs“ und „Oohs“,
WennAntoschka kommt, werden gro-
ße Menschen wieder zu kleinen Kin-
dern. Diese Faszination erlebten auch
die Gäste und Mitarbeiterinnen der
Caritas-Tagespflege „DerAlte Salon“ in
Dormagen-Delhoven.
An fünf Terminen
verbreitete Antoschka mehr als nur Froh-
sinn und gute Laune. Die Clownin wollte
testen, ob ihre Art, auf Menschen zuzuge-
Ehrenamt
Goldene und Silberne Ehrennadeln für langjähriges Engagement verliehen
Im Dezember 2015 hat Caritasdirek-
tor Norbert Kallen wieder mehrere Eh-
renamtliche für ihr langjähriges Enga-
gement ausgezeichnet.
Das Goldene Eh-
renzeichen des Deutschen Caritasverban-
des erhielten
Susanne Graefe-Henne
(Fachdienst für Integration und Migration)
sowie
Monika Flato
und
Heidi Wrobel
(Ons Zentrum), die bereits seit 25 Jahren
dabei sind. Seit 15 Jahren sind
Waltraud
Nabakowski
und
Willi Hambloch
ehren-
amtlich im Ons Zentrum tätig. Sie erhiel-
ten das Caritas-Ehrenzeichen in Silber,
ebenso wie
Ursula Eckerth
(Pfarrcaritas
Dormagen).
In seiner Laudatio hob der Caritasdirek-
tor die Bedeutung des ehrenamtlichen En-
gagements für soziale Einrichtungen
hervor. Die Ergänzung der hauptamtlichen
Arbeit durch das ehrenamtliche Engage-
ment verhelfe gerade dem Ons Zentrum zu
einer bemerkenswerten Qualität. Ohne
Ehrenamtliche könne diese aus der Selbst-
hilfe entstandene Einrichtung für Sucht-
kranke und deren Familien nicht in dieser
Form existieren. Rund 28.000 Besuche im
vergangenen Jahr bezeugen die Attrakti-
vität der zahlreichen Freizeit-, Kultur-,
Selbsthilfe- und Präventionsangebote im
Ons Zentrum.