caritas aktuell - Ausgabe 01/2017 - page 1

I NFORMAT I ONEN AUS DEN FACHBERE I CHEN DES
CAR I TASVERBANDES RHE I N - KRE I S NEUSS E . V.
u
Im Projekt „Perspektiven für
Flüchtlinge“ wurden 115 Teil-
nehmer an den Arbeitsmarkt
herangeführt. Ali Jaghuri hat
seine Chance genutzt. 5
caritas
u
In einer ambulanten Rehabilita-
tion lernen die Teilnehmer, wie
sie ihr Suchtproblem in den Griff
bekommen und dauerhaft ab-
stinent bleiben können.
10
AUSGABE 01 2017
aktuell
Armut grenzt Kinder aus
Kinder können nichts dafür, wenn ihre
Eltern arm sind.
Es gibt Kinder, die noch
nie im Zoo waren, von einem Urlaub ganz
zu schweigen. In der Schule tragen sie ei-
nen abgewetzten Tornister aus dem Second-
Hand-Shop. Sie laden keine Freunde nach
Hause ein, weil es ihnen peinlich ist, dass
sie in der kleinen Wohnung kein eigenes
Kinderzimmer haben.
Kinderarmut nimmt zu. Das gilt nicht nur
für den Rhein-Kreis Neuss, sondern für
ganz Deutschland.
Nach Angaben des
Deutschen Kinderschutzbundes leben
hierzulande über 2,5 Millionen Kinder
in Einkommensarmut.
Dies entspricht
etwa 19,4 Prozent aller Personen unter 18
Jahren. Als arm gelten Haushalte, deren
Einkommen weniger als 60 Prozent des
durchschnittlichen Nettoeinkommens be-
trägt. Das Aufwachsen in Armut kann
schwerwiegende Folgen haben, warnt der
Kinderschutzbund:
– Arme Kinder haben schlechtere Chan-
cen auf einen guten Bildungsabschluss.
– Arme Kinder sind stärker in ihrer kör-
perlichen und gesundheitlichen Ent-
wicklung eingeschränkt.
– Arme Kinder haben schlechtere Wohn-
bedingungen.
– Arme Kinder sind von der sozio-kultu-
Foto: Peter Wirtz, Dormagen
rellen Teil-
habe weitge-
hend ausgeschlossen und
weisen häufiger Defizite hinsichtlich
ihres Spiel- und Arbeitsverhaltens, ihrer
Sprachkompetenz und ihrer Einbindung
in soziale Netzwerke auf.
Für viele Familien bedeutet die Geburt
eines Kindes nicht immer nur Glück und
Freude. In der esperanza-Schwanger-
schafts- und Väterberatung zum Bei-
spiel geht es oft um Sorgen und Nöte, die
besonders mit Armut verbunden sind.
Manchmal geraten junge Eltern durch
Schwangerschaft und Familiengründung
erst in finanzielle Not. Arbeitslosigkeit,
Beschäftigungsverhältnisse im Niedrig-
lohnsektor, das Angewiesen-Sein auf So-
zialleistungen, verzögerte Kindergeld- und
Elterngeldzahlungen, fehlende Unterhalts-
zahlungen und vermehrte Verschuldung
belasten die neue Lebenssituation. Schon
für das Baby fehlt häufig die Erstausstat-
tung, und es sind kaum finanzielle Rück-
lagen für die Anmietung einer bezahlbaren
Wohnung mit Kinderzimmer vorhanden.
esperanza trägt mit Beratung, Unter-
stützung und finanziellen Hilfen zur Ent-
lastung, Stabilisierung und Kompetenz-
erweiterung von Schwangeren und Fami-
lien bei und hilft damit, die Bedingungen
für ein gutes Aufwachsen von Kindern in
ihren Familien zu verbessern.
weiter Seite
u
2
Schwerpunkt
Kinderarmut
1 2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,...20
Powered by FlippingBook