Eine Wohngemeinschaft für drei wohnungslose Frauen soll aus dem Reihenhaus in der Kerpener Innenstadt werden, das die Tafel Kerpen geerbt hat. Eine Art Sprungbrett, das es den Bewohnerinnen ermöglicht, nach einer gewissen Zeit der Förderung und Unterstützung wieder selbständig in einer eigenen Wohnung zu leben.
Zuvor muss die Immobilie jedoch saniert und barrierefrei umgestaltet werden. Diese Umbauarbeiten sind nur möglich, weil die Sozialstiftung NRW das Projekt mit einer Spende in Höhe von 123.600 Euro unterstützt. Dank dieser großzügigen Förderung kann die Modernisierung in 2025 beginnen.
Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wächst auch im Rhein-Erft-Kreis stetig, so die Erfahrung des SKM, dem Träger der Tafel Kerpen: Der Anteil der wohnungslosen Frauen liegt im Kreis schätzungsweise bei 30 Prozent, wobei gerade Frauen aus Scham oder aus Mangel an frauenspezifischen Hilfsangeboten gar nicht von der Statistik erfasst werden. Ihr Anteil liegt deshalb vermutlich noch weit höher.
Dabei leiden Frauen besonders darunter, wenn sie ihre Wohnung verlieren: gesundheitliche Krisen, Gewalterfahrungen, fehlender Schutzraum oder der Mangel an Privatsphäre in bestehenden Hilfseinrichtungen gehen bei Frauen oft mit der Wohnungslosigkeit einher. In der Wohngemeinschaft in Kerpen sollen die Frauen daher die Möglichkeit erhalten, wieder zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen, so dass sie anschließend eigenen Wohnraum finden und selbständig darin leben können.
Über das Vorhaben wurde in der Presse berichtet:
Am 9. Februar 2025 wurde bei Radio Erft in der Sendung „Himmel und Erde“ ein Interview mit Christian Schumacher, Dominik Schmitz und Ela Frevel von der Tafel Kerpen ausgestrahlt