Im Garten unseres Wohnheims für psychisch erkrankte Menschen in Erftstadt-Lechenich gibt es einen neuen farbenfrohen Blickfang, entstanden bei einem kreativen Projekt:
Die Gartenmauer hinter dem Haus St. Kilian wurde in einer mehrwöchigen Aktion von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses neugestaltet - viele individuell gestaltete Fische schwimmen nun die Mauer entlang.
Die Wahl dieses Motivs war nicht zufällig: Das Fischsymbol (auch Ichthys genannt) ist seit jeher ein christliches Symbol und soll die Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft ausdrücken. In Vorbereitung auf die Kreativaktion haben sich die Bewohner unter der Anleitung von zwei Mitarbeiterinnen des Haus St. Kilian deshalb auch mit der Bedeutung christlicher Symbole beschäftigt. In Gesprächen tauschte sich die Gruppe über Glaubenserfahrungen, Hoffnungen, Krisen und das Symbol des Fisches als Zeichen von Vertrauen, Schutz und Zusammenhalt aus. Das Gefühl das dabei entstanden ist: Alle sind in der Gemeinschaft aufgehoben, niemand ist allein!
Mit diesem Gefühl ging es an die praktische Umsetzung: Ideen wurden gesammelt, Farben, Materialien und Techniken besprochen und gemeinsam entschieden, welche Gestaltungsmöglichkeiten realisierbar sind und wer welche Aufgaben übernehmen möchte. Die eigentlichen Malerarbeiten erstreckten sich dann über mehrere Wochen. Die Teilnehmenden konnten die Mosaikfelder ausmalen und eigene Fische gestalten – alle brachten ihre Ideen und Fähigkeiten ein. Dabei stand die handwerkliche Arbeit gar nicht im Vordergrund: Die gemeinsame Erfahrung, das Teilen von Glaubensimpulsen und das persönliche Erleben von jedem Einzelnen, daran werden die Bewohner sich erinnern, wenn sie auf das entstandene Werk schauen.
Nachdem die Mauer fertiggestellt war, zelebrierten alle gemeinsam eine Einweihungsfeier mit Gebeten, Liedern und der Segnung des gemeinsamen Werkes. Auch dabei zeigte sich, dass hier ein spiritueller Ort der Hoffnung und des Miteinanders entstanden ist. Die neue Mauer steht nicht nur als Zeichen für den christlichen Glauben. Sie drückt gleichzeitig die Gemeinschaft der Bewohner aus – hier ist niemand allein!