KOMPAKT - Oktober 2015 - page 5

KOMPAKT 2/2015
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A K T U E L L E S
Bitte beachten Sie auch unseren Buchtipp
zu diesem Thema auf Seite 39
Natürlich stößt man bei aller Hilfsbereit-
schaft auch an Grenzen. Schwertrauma-
tisierte Kinder kann die Kita nicht auf-
nehmen. Haas erzählt von einer Familie
aus Syrien, die eine schlimme Flucht-
geschichte erleben musste. Die syrische
Mutter habe dabei sogar eine Fehlgeburt
erlitten. Das dreijährige Kind habe sich
am ersten Kindergartentag mit beiden
Händen den Kopf umklammert und nur
geschrien. „Manchmal merken wir erst,
wenn die Kinder hier sind, wie trauma-
tisiert sie sind“, sagt Haas, „dann muss
diesen Kindern zunächst professionelle
Hilfe organisiert werden“. Schnell wird
klar, dass sich die Kita diesemThema of-
fen undmutig stellt. „Flüchtlinge sind halt
da – resümiert Haas – wenn ich mich in
meinemRahmen kümmere, dann ist doch
viel getan.“
Felix und seine Schwester Nika haben die
Zeit im Kindergarten genossen und sie
haben sich sehr gut entwickelt. Sie sind
aufgeweckt undwachsen zweisprachig auf.
Zuhause sprechen sie russisch, außerhalb
deutsch – und das fließend. Nika lernt in
der ersten Schulklasse schon Englisch.
Felix freut sich auf die Schule. Hier in
Deutschland zu leben, ist für beide inzwi-
schen das Normalste auf der Welt.
P I A K L I N K H A M M E R
Pressereferentin im DiCV Köln
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