KOMPAKT - Oktober 2015 - page 7

KOMPAKT 2/2015
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ses Problemanpacken.“DieKinder selbst
sprächen kaumvon ihrer Flucht.Vielleicht
sind sie dafür aber auch noch zu klein.
Vieles läuft hier erstaunlich normal.Wie
jedes andereKind fangen vieleFlüchtlings-
kinder ganz natürlich an zu spielen und
finden schnell Freunde.Wenn die Kinder
im Kindergarten sind, haben die Eltern
Zeit, sich um ihre Situation zu kümmern.
In der Nachbarschaft hat sich ein großes
Netzwerk gebildet, es hilft bei Behörden-
gängen, freiwillige Helfer sindAnsprech-
partner für Sorgen und Probleme. „Vieles
regelt sich schon ganz gut“,findetMundorf.
„Die Gesellschaft tut immer so, als sei es
ein ganz neues Phänomen. Dabei waren
Flüchtlinge immer schon da,vielleicht sind
es jetzt mehr.Wir sind damit einfach groß
geworden.“
Schulungen für leichteren Umgang
Mundorf und ihrTeamhaben imDiözesan-
Caritasverband eine Schulung zum Um-
gangmit Flüchtlingen gemacht.Dabei ging
es auch umTraumatisierungen aber auch
allgemein umdie Herausforderungen, die
mit Flüchtlingskindern und ihren Familien
zu meistern sind. „Ich finde es grundsätz-
lich wichtig, dass man den Menschen ge-
nau zuhört und fragt, was sie brauchen“,
sagt Mundorf.Viele Hilfen seien zwar gut
gemeint, aber kommen nicht gut an. „Ich
muss den Familien nicht zeigen, wo Aldi
und Lidl sind. Hier bei uns wollten sie
wissen, wo die nächste Kirche ist.Das hat
alle überrascht.“
Die Familie von Yurik blickt trotz aller
Strapazen positiv in dieZukunft.Wenn die
Familie größer wird,fragen sie nach einem
zusätzlichenZimmer imWohnheim.Wenn
alle Arbeit gefunden haben, können sie
vielleicht in eine eigeneWohnung ziehen.
Dass Deutschland ihre neue Heimat ist
und bleibt,ist allen klar.Sicher hat die gute
Aufnahme imKindergarten dasWohlfüh-
len und Einleben erleichtert.
P I A K L I N K H A M M E R
Pressereferentin im DiCV Köln
(*Name von der Redaktion geändert)
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