caritas
aktuell
1/ 2017
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Renate Haynert kommt gut zurecht.
Sie ist 78 Jahre alt und lebt selbstständig
in einer kleinen, aber feinen Wohnung
in einer seniorengerechten Wohnanlage
in Grevenbroich. Der Seniorin ist es sehr
wichtig, selbstbestimmt in ihrem gewohn-
ten Umfeld leben zu können. „Ich möch-
te so lange, wie es eben geht, hier woh-
nen“, sagt sie. Aber: ohne Hilfe geht es
nicht. Darum hat Renate Haynert ihr
persönliches „Rundum-Sorglos-Paket“
geschnürt.
Jeden Freitagvormittag kommt eine
Pflegefachkraft und gibt ihr Hilfestel-
lung beim Duschen und bei der Kör-
perpflege. Und alle zwei Wochen steht
dienstags eine Haushaltshilfe auf der
Matte und reinigt die Wohnung. Für
diesen Service ist die Caritas-Pfle-
gestation Grevenbroich/Rommers-
kirchen zuständig, die mit ihrem
Team aus examinierten Pflege-
fachkräften und geschulten Haus-
wirtschaftskräften Menschen wie
Renate Haynert ein Stück Selbst-
ständigkeit schenkt.
Wie sie profitieren viele andere
Senioren von Neuerungen im
Zuge der Einführung des Pfle-
gestärkungsgesetzes.
In der ers-
ten Stufe wurden vor zwei Jah-
ren Entlastungsleistungen ins
Gesetz aufgenommen, so dass in
der ambulanten Pflege auch
hauswirtschaftliche Dienste und
Services in Anspruch genommen werden
können, erklärt Adriana Wrobel, Leiterin
der Caritas-Pflegestation Grevenbroich/
Rommerskirchen. Dazu gehören Tätig-
keiten wie Reinigen der Wohnung, Wa-
schen, Einkaufen, Kochen, Spülen oder
Staubsaugen.
Angeboten wurde das auch schon
vorher, doch mussten hauswirtschaftli-
che Dienste überwiegend vom Pflegegeld
abgezogen werden. Seit dem Jahresbe-
ginn 2017, als die zweite Stufe des Pfle-
gestärkungsgesetzes in Kraft trat, gibt
es dafür ein zusätzliches Budget.
Liegt
Extra-Budget für Hilfe im Haushalt
ein Pflegegrad vor, stehen unter anderem
für hauswirtschaftliche Entlastungsleistun-
gen 125 Euro pro Monat zur Verfügung,
und zwar ohne dass dafür das Pflegegeld
geschmälert wird. Renate Haynert zum
Beispiel erhält mit Pflegegrad 2 monatlich
316 Euro Pflegegeld. Hinzu kommen 125
Euro pro Monat zur Entlastung der Pflege-
person. Das reicht immerhin zweimal pro
Monat für mindestens eineinhalb Stunden
hauswirtschaftliche Hilfe. Damit lässt sich
in der Wohnung von Renate Haynert eini-
ges bewegen. Die 78-Jährige ist dafür sehr
dankbar. Und sie ist sehr zufrieden mit der
Beratung durch Adriana Wrobel, die ihr
erklärte, welche Leistungen sie inAnspruch
nehmen kann und wie das Budget am sinn-
vollsten eingesetzt wird.
Für die Caritas-Pflegestationen er-
wächst mit den hauswirtschaftlichen
Angeboten kein neues, aber ein deutlich
erweitertes Tätigkeitsfeld. „Die Nach-
frage ist sehr groß“, sagt Adriana Wro-
bel.
Das zeigt sich nicht nur in einer erheb-
lich steigenden Zahl an Beratungsgesprä-
chen, sondern auch in personeller Hinsicht:
Die Caritas-Pflegestation Grevenbroich/
Rommerskirchen kam bis vor kurzem noch
mit sechs Hauswirtschaftskräften aus. Ende
April waren es bereits zehn.
Ambulante Pflege und Betreuung
Birgit Arens
Rheydter Str. 174
41464 Neuss
Tel. 02131 / 889-111
Sie helfen Menschen wie Renate Hay-
nert dabei, ein selbstbestimmtes Leben in
ihrem gewohnten Umfeld zu führen. Wie
viel und wie oft diese Hilfe in Anspruch
genommen wird, lässt sich im Beratungs-
gespräch ganz individuell feststellen und
nach persönlichem Bedarf festlegen.
Foto: Peter Wirtz, Dormagen