caritas
aktuell
3/ 2016
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Am 20. September folgten
viele ehrenamtliche Helfer der
Flüchtlingsunterkunft am Nord-
bad in Neuss einer nicht alltäg-
lichen Einladung. Die Bewoh-
ner der Einrichtung hatten mit
Unterstützung der Caritas-Mit-
arbeiterinnen Dorota Hegerath
und Avery Toppan ein fröh-
liches Fest organisiert.
Die Kaffeebar „Kaffee Tüt-
Tüt und mehr…“ im roten Nos-
talgie VW-Bus erfüllte fast je-
den Getränkewunsch, und ein
Buffet mit internationalen Spei-
sen, von den Flüchtlingen selbst
zubereitet, fand großenAnklang.
Erfreulich war auch die hohe
Bereitschaft der Schutzsuchen-
den, deutsch zu sprechen. Die
ehrenamtlichen Sprachpaten
können auf das erreichte Er-
gebnis stolz sein.
Zum Ausklang des Festes
Rückkehrberatung für Flüchtlinge im Rhein-Kreis-Neuss
Dankeschön-Fest für Ehrenamtler
Die Rückkehrberatung ist
Anlaufstelle für geflüchtete
Personen, unabhängig vom
Aufenthaltsstatus, die aus un-
terschiedlichen Gründen frei-
willig und selbstständig wie-
der in ihr Heimatland zurück-
kehren wollen.
Elena Barkalova (Sozialar-
beiterin/-pädagogin), Darija
Jeftic (Sozialarbeiterin/-päda-
gogin – CaritasSozialdienste
Rhein-Kreis Neuss) und Dzana
Wallmeier (Juristin und Dipl.
Sozialpädagogin – Diakoni-
sches Werk Neuss) bieten seit
dem 1. August 2016 im Cari-
tashaus International in Neuss
auf der Salzstraße 55 Rück-
kehrberatung für den gesam-
ten Rhein-Kreis Neuss an.
Das Ziel der Rückkehrbe-
ratung ist es, den Klienten
Unterstützung bei der Ent-
scheidung über die Rückkehr
krisen- und kriegsgeschütteltes
Heimatland zurückzukehren,
um ihrer dort festsitzenden Fa-
milie beizustehen.
Das einstweilige Nachzugs-
verbot gilt dabei nicht bei
Asylberechtigten oder an-
erkannten Flüchtlingen. Und
so kann es passieren, dass da
zwei Menschen Nachbarn in
einer Unterkunft sind, von
denen der eine seine Familie
nachholen darf und der ande-
re nicht. Das empfinden viele
als Willkür.
Die Mitarbeiter des FIM ver-
suchen, den Betroffenen in ihrer
emotionalen Ausnahmesituati-
on beratend und unterstützend
zur Seite zu stehen. Aber auch
sie stoßen an Grenzen, denn es
ist schwer zu erklären, worin
die Abstufungen zwischen den
einzelnen Schutzformen liegen
und warum der eine nun Asyl
oder den Flüchtlingsstatus ge-
nießt und der andere nur sub-
sidiären Schutz.
Fachdienst für Integration und
Migration
Agnes Pietrowski
Salzstr. 55, 41460 Neuss
Tel. 02131 / 26 93 20
Foto: Jenny Sturm - Fotolia.com
wurden die Gäste mit einer
Rose beschenkt. Dazu gab es
das Gedicht „Heimat” von der
Neusser Dichterin Maria Meu-
ter und Schokoriegel, die von
den Bewohnern kreativ verpackt
wurden. Mit dieser Geste dank-
ten die Flüchtlinge den Ehren-
amtlichen „für das Stückchen
Heimat, das sie den Schutzsu-
chenden amNordbad schenken”.
Petra Söhnlein
Ehrenamtliche Helferin
in die Heimat zu geben. Die Beratung ist unabhängig, ergeb-
nisoffen und anonym. ImMittelpunkt steht die Entwicklung einer
tragfähigen Lebensperspektive. Unter Einbezug der Gesamtsitu-
ation und der aktuellen Lage im Heimatland werden die Rück-
kehrperspektiven aufgezeigt und darüber hinaus individuelle
Hilfestellungen in schwierigen Fällen – z.B. Krankheit – gegeben.
Ist die Entscheidung für eine freiwillige Rückkehr gefallen,
übernimmt die Beratungsstelle die Organisation der Ausreise.
Dazu gehören unter anderem die Beschaffung von Reisedoku-
menten und die Übernahme der Antragstellung bei der IOM (In-
ternationale Organisation für Migration).