caritas aktuell - Ausgabe 03/2016 - page 6

caritas
aktuell
3/ 2016
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„Wir müssen ein
Umdenken einleiten“
Ausstellung, die nicht nur sachlich infor-
miert, sondern in einer bewusst emotiona-
lenAnsprache sensibilisiert und Mut macht.
Aber was macht eine Essstörung eines
Jugendlichen mit dessen Eltern? Das
fragt das neue interaktive Elternmodul
„Was zählt“. Es ist ein gut gewählter
Titel. Denn was zählt für Eltern, die
meist selbst mitten im Berufsleben ste-
hen? Im alltäglichen Rennen um An-
erkennung, materielle Sicherheit, beruf-
liches Fortkommen sind sie selbst in ih-
rem Streben nach Perfektion und Selbst-
verwirklichung oft ungewollt ein schlech-
tes Vorbild. Ruhe, Zufriedenheit, Gelas-
senheit, Zeit für sich selbst bleiben da
nicht selten auf der Strecke.
Wenn dann das eigene Kind eine Ess-
störung entwickelt, reagieren Eltern auf
unterschiedlichste Weise, erklärt Andrea
Groß-Reuter von der Caritas-Fachambu-
lanz für Suchtkranke. Die Palette reicht
von Wut über Angst, Ohnmacht, Fürsorge
bis hin zur Resignation. Wie diese Gefühle
zu verstehen und zu kanalisieren sind, wie
Eltern ihren Kindern helfen können, das
zeigt das Modul „Was zählt“.
„Wir brauchen ein Umdenken, eine
Neujustierung unserer Werte, die uns
freier macht von krankmachenden Ide-
alen. Dies gelingt nur auf breiter gesamt-
gesellschaftlicher Ebene. Wir alle sind
Der Ehrengast war sichtlich beein-
druckt. NRW-Gesundheitsministerin
Barbara Steffens war nach Neuss gekom-
men, um höchstpersönlich einen neuen
Knoten im Präventionsnetzwerk zu
knüpfen.
Das Projekt „Klang meines Kör-
pers“, das als Wanderausstellung in Schu-
len zu sehen ist, hat eine weitere Ebene
bekommen – die der Eltern. Denn bisher
lag der Fokus in erster Linie auf den Haupt-
betroffenen von Essstörungen, nämlich Ju-
gendlichen und jungen Erwachsenen.
Der schleichende Prozess, in dem ein
zunächst positives Gefühl der Körperkon-
trolle eine Spirale der Selbstzerstörung in
Gang setzt, ist Thema von „Klang meines
Körpers“. Trügerische Schönheitsideale,
übersteigerte Leistungsansprüche, Konsum-
zwang, Perfektionismus sind oft ein Nähr-
boden. Was darauf wächst, was das mit den
Betroffenen macht und wie sie für sich
selbst Auswege finden, das ist Thema dieser
Kita Sonnenschein
Ein zauberhafter Start ins Kindergarten-Jahr
Den Start in ein neues Kindergartenjahr
machten sich Kinder, Eltern und das Team
des Familienzentrums Sonnenschein in
Neuss auf der Bockholtstraße besonders
schmackhaft. An ei-
nem Samstag wurden
Grills aller Größen,
Grillkohle, Fleisch, Sa-
late, Gemüse und Köst-
lichkeiten aus der in-
ternationalen Küche
herbeigeschafft und zu einem großen Grill-
Picknick rund um die Kita platziert.
Für die neuen Kinder und Eltern war es
eine gute Gelegenheit, sich außerhalb des
Kita-Alltags kennenzulernen. Da auch vie-
le ehemalige Kita-Familien teilnahmen,
gab es nicht nur reichlich zu essen, sondern
auch viel informellen Austausch.
Die Atmosphäre war so gelöst, dass ein
Vater spontan zum Mikro griff und mit
Gesang zur guten Stimmung beitrug. Zum
Abschluss des Festes wurde dann noch
kräftig gezaubert: „Marita Magie“ versetz-
te Kinder und Eltern mit kunstvollen
Tricks in Staunen.
Das Fazit des Kita-Teams: ein rundum
gelungener, integrativer und zauberhafter
Start.
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