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Caritas im Rhein-Kreis Neuss
Einweisung durch den Ergo-Coach
Die CaritasSeniorendienste haben in den letzten
Jahren erheblich in die Optimierung der Pflegeab-
läufe und damit in die Gesundheit der Mitarbeiter
investiert. So erhielten alle Mitarbeiter der Caritas-
Senioreneinrichtungen eine Kinaesthetics-Schulung,
um die Bewegungsabläufe in der Pflege fließender,
schonender und weniger belastend zu gestalten.
Zudem wurden für alle Caritashäuser moderne
Hilfsmittel angeschafft – von der mobilen Badewan-
ne über den Lifter bis zur Steh- und Aufrichthilfe.
Um diese Hilfsmittel optimal und fachgerecht ein-
zusetzen, haben die CaritasSeniorendienste im
Jahr 2014 neun Mitarbeiter zu Ergo-Coaches aus-
gebildet. Sie sind in den Caritashäusern dafür zu-
ständig, die Pflegekräfte in den bedarfsgerechten
Einsatz und in die richtige Bedienung der Hilfsmit-
tel einzuweisen. Das alles reduziert die Belastung
und damit auch die Krankheitstage beim Pflege-
personal. So tut moderne Pflege den Bewohnern
gut und dem Personal ebenfalls.
Schonende Pflege
biografische, rechtliche und medizinische Aspekte
ein, zum Beispiel: Wie hat sich der Bewohner frü-
her zu ähnlichen Fragen geäußert? Gibt es eine
Patientenverfügung? Wie ist der Gesundheitszu-
stand? Welche Chancen und Risiken sind mit wel-
cher Entscheidung verbunden?
Nicht immer führt eine ethische Fallbesprechung
zu einer „ Ja oder Nein“-, „ Schwarz oder Weiß“-
Entscheidung. Oft ist es ein guter Kompromiss,
der als Basis des weiteren Handelns dient. Aber
immer, das ist das bislang stets erreichte Ziel einer
ethischen Fallbesprechung, steht am Ende ein ein-
stimmiges Votum, dem alle Beteiligten guten Ge-
wissens zustimmen können. Damit das gelingt,
haben die CaritasSozialdienste in allen sechs Cari-
tashäusern Mitarbeiter in speziellen Fortbildungen
zu Moderatoren für ethische Fallbesprechungen
geschult. Aktuell gibt es 14 Moderatoren. Dabei
gilt der Grundsatz, dass ein Moderator nie im eige-
nen Haus für eine ethische Fallbesprechung einge-
setzt wird.
Das Votum nimmt den Beteiligten oft eine Last ab.
Denn die Verantwortung verteilt sich auf mehrere
Schultern. Für die Umsetzung und die damit ver-
bundenen Konsequenzen stehen alle gemeinsam
ein. In den Caritashäusern im Rhein-Kreis Neuss
hat es im Jahr 2014 insgesamt 22 ethische Fallbe-
sprechungen gegeben. Sie haben in fast allen Fäl-
len zu einer Verbesserung der Ausgangssituation
geführt.
Ergo-Coach Rafet Mehmeti,
hier bei einer Schulung,
weiß, wie man Pflege-Hilfs-
mittel optimal einsetzt.