caritas
aktuell
2/ 2016
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heiser – aufhören wollte trotzdem keiner.
Das Kürzel MoKKa steht für Mosaik
aus Kunst- und Kulturangeboten. Gut
eineinhalb Jahre nach dem Start des Pro-
jekts Anfang 2015 lässt sich feststellen:
MoKKa hat denGeschmack derZielgrup-
pe getroffen. Ziel ist es, Menschen über
Generationen und über eventuelle kör-
perliche oder geistige Einschränkungen
hinweg zusammenzubringen.
Angespro-
chen sind vor allem Senioren – und dabei
ausdrücklich auch Menschen, die zum Bei-
spiel an Demenz oder den Folgen eines
Schlaganfalls leiden. „Bei MoKKa steht
nicht die Krankheit imVordergrund. Es geht
umGemeinsamkeit“, betont Cordula Bohle.
„Gerade eine Krankheit wie Demenz ist für
viele ein Schreckensbild. Aber es verliert
durch Begegnung von seinem Schrecken.“
Der Schwerpunkt auf künstlerischen und
kulturellenAngeboten ist bewusst gewählt:
Bekannte Melodien, Verse oder Bilder lö-
sen positive Erinnerungen aus. Durch Mit-
singen, Malen oder andere kreative Tätig-
keiten öffnen sich Demenzkranke.
Daher
sind Kunst und Kultur für viele ältere
Menschen ein Schlüssel zu sozialer Teil-
habe und höherer Lebensqualität. Auch
wenn geistige Fähigkeiten abnehmen,
bleiben Gefühle und Emotionen erhal-
ten – und werden über MoKKa akti-
viert.
Die Inbrunst, mit der einige de-
mentiell veränderte Gäste beispielsweise
bei Lieder-Nachmittagen mitsingen oder
bei den besonderen Gottesdiensten von
Diakon Andre Kleinen mitbeten, wirkt
auch auf Nicht-Betroffene ansteckend.
Neulich war sogar der Bürgermeister
da. Klaus Krützen spielte Gitarre beim
Heimatlieder-Nachmittag in der Villa
Erckens. Nicht nur deshalb war es für
die rund 45 Gäste ein besonderes Erleb-
nis. Das Publikum war im besten Sinne
des Wortes gemischt: Alte und junge,
behinderte und nichtbehinderte, geistig
eingeschränkte und geistig fitte Men-
schen waren dabei. Genau so ist es ge-
dacht, sagt Cordula Bohle: „Wir wollen
Barrieren und Hemmschwellen über-
winden.“ Das ist das Ziel des Projekts
MoKKa, das sie gemeinsam mit ihrer
Kollegin Beate Müller koordiniert.
Wie das funktionieren kann, hat der Lie-
der-Nachmittag in der Villa Erckens, der
vom Kulturamtsleiter der Stadt Greven-
broich, Stefan Pelzer-Florack, durchge-
führt wird, auf beeindruckende Weise
gezeigt. Klassiker des heimischen Liedguts
weckten Erinnerungen und Lebensfreude
– vor allem bei den dementiell veränderten
Teilnehmern. Fast alle sangen begeistert
mit – und gingen dabei völlig unbefangen
miteinander um. Am Ende waren alle
Caritas-Suchtkrankenhilfe heißt zwei neue Mitarbeiter willkommen
Zwei neue Mitarbeiter verstärken das Team der Suchtkrankenhilfe des
Caritasverbandes.
Joachim Feldmann
ist seit dem 1. Juni im Ambulant
Betreuten Wohnen der CaritasSozialdienste in Neuss tätig. Sein Aufgaben-
bereich umfasst die Unterstützung und Anleitung in der Alltagsbewälti-
gung, die Hilfe zum selbstständigen Wohnen für suchtkranke Menschen
und Menschen mit seelischer Behinderung. Zudem leitet der 50-Jährige die
Motivations- und Informationsgruppe für Abhängige und Angehörige der
Fachambulanz, die sich jeweils am Dienstagabend trifft.
Christoph Behrendt
arbeitet seit dem 15. Mai als Psychologe für die
Fachambulanz für Suchtkranke. Zu seinen Aufgaben gehört das Durch-
führen der psychologischen Diagnostik im Rahmen der ambulanten Reha-
bilitationsbehandlung im Bereich Sucht. Zusätzlich leitet der 28-Jährige
gemeinsam mit Frau Leers die Gruppentherapie für jüngere abhängige Kli-
enten und bietet individuelle Beratungs- und Angehörigengespräche an.
MoKKa trifft den
Geschmack