caritas aktuell - Ausgabe 02/2016 - page 7

caritas
aktuell
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Aktion: „Es ist toll, dass Firmen sich so
engagieren. Und es ist sehr schön zu
sehen, wie Flüchtlinge und die ehren-
amtlichen Helfer miteinander in Kon-
takt kommen.“
In der Tat schwinden
Hemmschwellen ruckzuck. EMC-Mitar-
beiter albern mit Kindern herum, und
erwachsene Flüchtlinge machen mit beim
Aufbau. Und der junge Mahmud (Name
geändert) erzählt Michael Spötter, der bei
EMC eigentlich Technischer Leiter für den
Service in Europa, Mittlerer Osten und
Afrika ist, wie und warum er aus Syrien
nach Deutschland gekommen ist.
Solche Aktionen erweitern den Hori-
zont. Genau darum übernehmen per-
spektivisch denkende Unternehmen
soziale Verantwortung. „Corporate So-
cial Responsibility“ (CSR) nennt man
das auf Neudeutsch. Für EMC gehören
solche Projekte zur Firmenphilosophie,
erklärt Michael Spötter (siehe Interview
unten).
Der Caritasverband ist dankbarerAb-
nehmer solcher Angebote. Sie schlagen
eine Brücke zwischen derWirtschaft und
den Menschen am Rande der Gesell-
schaft.
Schon 2015 renovierten Führungs-
kräfte von EMC2 im Rahmen eines ähn-
lichen Projekts Räumlichkeiten für „KiZ –
Kids im Zentrum“ in Grevenbroich. Dieses
Angebot nimmt Kinder aus suchtbelasteten
Familien in den Blick.
Die technische Leitung am Nordbad hat
Hendrik Schaefers, Anleiter im Caritas-
Kaufhaus und der Caritas-Schreinerei in
Neuss. Aus der Caritas-Schreinerei stam-
men passgenau zugeschnittene Balken für
Bänke, die dem Überdach eine gemütliche
Komponente geben. Zwei Tage Zeit haben
die Helfer investiert – und etwas Bleiben-
des geschaffen.
gibt keine Hierarchien. Jeder packt an.
So ein gemeinsames Erlebnis erweitert
den Horizont. Es ist ein guter Gegenpol
zum beruflichenAlltag und schweißt uns
als Team zusammen. Wir stellen immer
wieder fest, dass dieses soziale Engage-
ment die Motivation stärkt. Und moti-
vierte Mitarbeiter sind leistungsfähiger
und leistungsbereiter. Das steigert die
Produktivität. Insofern profitiert letztlich
auch das Unternehmen von solchen CSR-
Maßnahmen. Wir sind dem Caritasver-
band jedenfalls sehr dankbar, dass wir hier
eine so gute Erfahrung machen konnten.
gibt es eine Übersicht aller Projekte welt-
weit. Die Mitarbeiter können diese einse-
hen und kommentieren. Das Team mit dem
beliebtesten CSR-Projekt erhält dann noch-
mals eine Prämie zur Weitergabe an eine
karitative Einrichtung seiner Wahl.
Sonderurlaub für soziales Engagement –
manche Firmenleitungen würden argumen-
tieren, dass das verschenkte Tage sind, an
denen man keine Wertschöpfung betreibt.
Michael Spötter:
Wir denken nicht so.
Solche Aktionen sind enorm wertvoll. Es
Grevenbroich
21 Ehrenamtliche
in Lotsenpunkten
An den Standorten Kapellen, Stadtmitte
und Elsen stehen insgesamt 21 Ehrenamt-
liche hilfesuchenden Menschen bei und
unterstützen sie bei verschiedenen Frage-
stellungen. Daneben bieten sie noch
Sprechzeiten bei Bedarf in Neuenhausen
und in der Südstadt an. Zusätzlich halten
sie noch eine Hotline für ganz Greven-
broich vor. In dem vom Caritasverband
und den katholischen Kirchengemeinden
getragenen und vom DiCV in Köln geför-
derten Modellprojekt sollen die Menschen
ortsnah angesprochen werden.
Zu den Lotsenpunkten, die mit Café-
Charakter geführt werden, können die
Menschen unverbindlich kommen und
erst einmal Vertrauen fassen, bevor sie
sich dann mit einer Fragestellung an die
Soziallotsen wenden. Neben der konkre-
ten Hilfestellung ist es u.a. ein Ziel, Men-
schen mit unterschiedlichen Kompeten-
zen und Talenten zusammen zu bringen,
die so den Sozialraum konkret mitge-
stalten können.
Die Ehrenamtlichen be-
stimmen dabei selber, was sie in welchem
Umfang leisten möchten. Weitere Ehren-
amtliche dürfen sich gerne mit einbringen
und ihre Ideen mit anderen Menschen um-
setzen.
Informationen:
Cordula Bohle, Tel. 02181-8199370
Jürgen Weidemann, Tel. 02181-8199207
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