KOMPAKT 2/2015
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I M P U L S E
Hilfe – Mein Kind feiert Geburtstag!
Oder was Eltern wollen, sollen oder besser lassen
Kindergeburtstag – das klingt so harmlos.
Ist es aber nicht. Von kreativen Bastel-
arbeiten über Topfschlagen bis hin zum
entfernt gelegenen Indoor-Spielplatz und
dem Erlebnispark. Alles ist möglich und
eins ist klar: Weniger geht nicht! Denn
„Weniger“machendie anderen auchnicht.
Eltern müssen sich ganz schön bemühen,
um die allgemein gültigen Standards zu
erfüllen. Bevor die kleinen Partygäste
erscheinen, müssen Wege abgegangen
und Schatzkarten gezeichnet werden, die
auch noch laminiert gehören, wenn der
Wetterfrosch Niederschlag meldet. Eine
ordentliche Auswahl an selbst Gebacke-
nem sollte zur Verfügung stehen - ohne
Allergene versteht sich. Nicht zu verges-
sen die mit Bedacht gefüllten und nach
Geschlecht sortiertenMitgebseltüten für
den Abschied.
SolltemandemGeburtstagskinddieses
Jahr nicht auch endlich den Traum einer
Motivtorte erfüllen? Spiderman-, Dino-
oder Barbie-Torte? Kein Problem für
Mama! Die Nacht kommt ja immer vor
demTag!Wer gerne sportlich feiert,bastelt
zuvor für jedes Kind eine Urkunde oder
Medaille – natürlich mit Namen verse-
hen. Schließlich sollen die Kleinen stets
motiviert bleiben und im nächsten Jahr
auch gerne wieder kommen.Und Bastel-
geburtstage, auf denen Ritterhelme oder
Feenschmuck mit viel Glitzer entstehen
sollen, erfordern nochmehr Engagement:
Papierbögenmüssen amAbend davor or-
dentlich zurechtgeschnitten werden und
auchVäter sollten ambitioniert dazu bei-
tragen!
Weiterbildung zur Sozialmanagerin – ein Erfahrungsbericht
Als Leiterin einer Kindertagesstätte – und in mei-
nemFall eines Familienzentrums – prallen viele Er-
wartungen aufmich ein:DieElternwollen,dass ihre
Kinder bestmöglich betreut und erzogen werden,
die Kolleginnen wollen, dass ich ihnen denRücken
frei halte, damit sie sich um die Kinder kümmern
können, der Träger will, dass ich die Kosten im
Blick halte und ich – ich will eine gute Chefin sein.
DiesenErwartungen Stand zu halten und tagtäglich
zu genügen, ist nicht immer einfach. Durch die
Weiterbildung zur Sozialmanagerin habe ich neue
Werkzeuge kennengelernt,wie ich diese komplexen
Aufgabenbereiche bewerkstelligen kann.
Ein Leitsatz ist mir dabei besonders hängen ge-
blieben:Verlässlich und inspirierend leiten. Ja, ich
möchte für mein Team eine verlässliche Leiterin
sein und es inspirieren, so dass es sich weiterent-
wickelt. Aber: Wie geht das, wie schaffe ich das
im dichten Arbeitsalltag? Im Rahmen der zwei-
jährigen, berufsbegleitendenWeiterbildung habe
ich gelernt, dass zum Beispiel viel von derArt der
Kommunikation abhängt.Wie und wann sage ich
etwas,mit welchenWorten drücke ich es aus?Wer
es schafft,Kommunikation – auch in Konfliktsitua-
tionen – richtig einzusetzen, hat imAlltag weniger
Reibungsverluste.
L U C I A H A R R E N - R E N K ,
Leitung des
Kath. FZ St. Franziskus-Xaverius, Düsseldorf
von links oben: Stefan Bau, Neuss; Bernd Büsch, Königswinter; Jennifer Lö-
wenbrück, Köln; Ute Zbick-Hahnen, Mettmann; Ursula Gosse, Düsseldorf;
Barbara Scholz, Köln ; André van den Burg, Düsseldorf
von links unten: Manuela Dillenburg-Lux, Köln; Lucia Harren-Renk, Düs-
seldorf; Lucie Vidovic, Düsseldorf; Renate Schüpp, Bonn; Anja van den Burg,
Düsseldorf; Christine Ploth, Köln
Der Diözesan-Caritasverband bietet Ihnen im nächsten Jahr über 20 verschiedene
Zertifikatskurse an. Die nächste Weiterbildung „Systemisches Sozialmanagement
– Zertifikatskurs zum Sozialmanager für Leitungskräfte“ beginnt Mitte Februar.
Anmeldungen sind ab sofort über
möglich.