KOMPAKT 1/2015
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Zugleich kann das Positionspapier ihnen
eineArgumentationshilfe sein, beispiels-
weise imBestreben nochmehr – insbeson-
dere personelle – Unterstützung für das
Familienzentrum zu finden.ZumBeispiel
zeigt es Pastoralteams,Pfarrgemeinderäten
und Kirchengemeindeverbänden, die sich
bisher in ihrem Katholischen Familien-
zentrum noch nicht aktiv einbringen, die
Bedeutung ihres ganz spezifischen und un-
verzichtbarenBeitrags indiesemNetzwerk
auf undwirbt für ihreUnterstützung.Denn
nur durch das Zusammenspiel dieser sich
ergänzender Blickwinkel und Charismen
kann einKath.Familienzentrumsein volles
Potential entfalten.
Denjenigen, die neu in dieArbeit des Ka-
tholischen Familienzentrums einsteigen
oder sich erst mal grundsätzlich informie-
ren möchten, bietet es ergänzend zu der
bereits veröffentlichten Imagebroschüre
eine fundierte Orientierung.
Den Seelsorgebereichen, die noch kein
Katholisches Familienzentrum errichtet
haben, bietet es dieMöglichkeit, sich über
die bisherigenErfahrungen zu informieren
und effizient durchzustarten.
Das Gespräch im Namen der Redaktion
führte Felix Müller
viel zu selten entsprechend erkannt und
gewürdigt wird. Natürlich konnten wohl
in keinem Seelsorgebereich alle Facetten
eines Kath. Familienzentrums mit Leben
gefüllt und das volle Potential entfaltet
werden.Zum einen ist dieVision dafür zu
umfänglich.Zum anderen kann ein Fami-
lienzentrum auch nur so gut sein, wie die
Ressourcen,die ihmzurVerfügung stehen,
es zulassen: sowohl in Bezug auf die finan-
ziellen und materiellen Ressourcen, als
auch bezogen auf dieAnzahl,Blickwinkel
und Charismen der aktiven haupt- und
ehrenamtlichenMitarbeiter/innen.Daher
darf das Positionspapier von den Akteu-
ren auch gerne dazu genutzt werden, um
mit den entsprechenden Passagen z.B. im
PfarrgemeinderatWerbung für das eigene
Familienzentrums zu machen und für die
konkrete Mitarbeit zu werben.
Frau Tannebaum:
Als zweites zentrales
Thema würde ich die jetzt erstmals for-
muliertenGütekriterien nennen,dennmit
ihnen beantwortet das Positionspapier die
seit langem gestellte Frage:Was macht ein
Kath. Familienzentrum aus? Nicht jeder
Aspekt stellt einAlleinstellungsmerkmal
dar, aber in der Zusammenschau der fünf
Aspekte ergibt sich ein gutes Bild dessen,
was ein Kath. Familienzentrum prägt. In
vielen Dingen werden die Akteure ihr
Familienzentrum wieder erkennen und
sich bestätigt finden, denn wir haben sie
uns nicht neu ausgedacht, sondern mit
Blick auf die tatsächliche Entwicklung
der letzten Jahre formuliert.Aber zugleich
bieten sie auch eine gute Möglichkeit zur
Reflektion der eigenen Praxis.
Daneben gibt es natürlich noch viele wei-
tereThemen, die es ebenfalls wert wären,
jetzt hier genannt zu werden. Ich hoffe
aber, dass die Leserinnen und Leser,wenn
sie selbst im Positionspapier auf Entde-
ckungsreise gehen, in dem doch recht
umfänglichen Heft diejenigen Themen
finden, die für sie konkret „dran“ sind.
Redaktion:
Wird im Positionspapier nur auf
die vergangenen acht Jahre geschaut oder
gibt es auch einen Ausblick in die zukünftige
Entwicklung?
Die fünf Gütekriterien für die
Arbeit in Katholischen
Familien-zentren
Mit Blick auf die konkreteEntwicklung
der Katholischen Familienzentren in
den ersten acht Jahren wird das „Kri-
terienpapier für dieAnerkennung als
Katholisches Familienzentrum“ nun
durch folgende Güterkriterien weiter
konkretisiert.
u
Wertschätzung im Miteinander
u
Raumfür eine größereLebenswirk-
lichkeit
u
Lebensraumorientierung
u
Ressourcenverantwortung und
u
Qualitätssicherung
Studientag der Katholischen
Familienzentren 2015
Die Dokumentation des letzten 9. Stu-
dientages am 29. Oktober 2014 kann
als E-Book oder als pdf-Datei unter
heruntergeladen werden.
Der 10.Studientagwird am22.Oktober
2015 stattfinden.Termin bitte vormer-
ken. Informationen über das Thema,
die Inhalte und dasAnmeldeverfahren
werden rechtzeitig über die bekannten
Informationskanäle bekanntgegeben.
Das ganze dritteKapitel widmet sichdieser
Frage. Allerdings mit derVorbemerkung,
dass die konkreten Herausforderungen
für die Zukunft des einzelnen Familien-
zentrums natürlich nur vor Ort entdeckt
werden können, da diese ja von der bis-
herigen Entwicklung und dem konkreten
Bedarf abhängen.Dabei helfen u.a. die in
der Regel alle vier Jahre stattfindenden
Evaluationsgespräche.Das Positionspapier
nimmt vor allem jene Entwicklungspers-
pektiven in den Blick,welche für die Kath.
Familienzentren im Erzbistum Köln im
Allgemeinen gesehen werden. Dies sind:
eine verlässliche Partnerschaft von Politik
und Kirche, das Potential der Familien-
zentren als lokale kirchliche Netzwerke,
die Chancen des (neuen) ehrenamtlichen
Engagements sowie die Bedeutung der
Öffentlichkeitsarbeit.
Redaktion:
Welchen ganz konkreten Nutzen
kann das Positionspapier jetzt für unsere
Leserinnen und Leser haben?
Die Akteure der Katholischen Familien-
zentrenwerden in erster LinieBestätigung
und Wertschätzung ihres Engagements
finden. Darüber hinaus bietet es ihnen
zahlreiche Ansatzpunkte zur Reflektion
der eigenen Praxis und zeigt mögliche
Entwicklungsperspektiven auf.
A K T U E L L E S