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KOMPAKT 1/2015
A K T U E L L E S
Im vergangenen Oktober ist rechtzeitig
zum Studientag der Katholischen Fa-
milienzentren das Positionspapier „Ge-
meinsam stark für Kinder & Familien“
fertig gestellt und verteilt worden. Dies
hat die Redaktion von KOMPAKT zum
Anlass genommen,einGesprächmit Sonja
Tannebaum von der Fachstelle Kinderta-
geseinrichtungen und Familienzentren in
der HA Seelsorgebereiche zu führen, die
als Redaktions- und Schriftleiterin maß-
geblichen Anteil an der Entstehung des
Positionspapieres hatte
Redaktion:
Welche Kooperationspartner ha-
ben auf Bistumsebene an demPositionspapier
mitgewirkt?
FrauTannebaum:
Das waren die entspre-
chendenVertreter aller vier Fachbereiche,
die auch vor Ort in den Kath. Familien-
zentrenmiteinander kooperieren.Also die
jeweiligen Fachabteilungen und Referate
imDiCV und imGeneralvikariat aus den
Bereichen Beratung, Bildung, Betreuung
und Pastoral.
Redaktion:
Wie lange hat die Erarbeitung
des Positionspapiers gedauert? Gab es dabei
Schwierigkeiten?
FrauTannebaum:
Schwierig war eher die
Zeit vor der konkreten Arbeit am Posi-
tionspapier. Diese hat zwar auch mehr
als zwei Jahre in Anspruch genommen,
die Überlegung zu einer gemeinsamen
Veröffentlichung gab es aber noch deut-
lich früher.Wir haben lange miteinander
darum gerungen, welche Zielrichtung
eine solche haben sollte, umwirklich pra-
xisrelevant zu sein: Sollte sie sich mehr
an diejenigen wenden, die in den Kath.
Familienzentren aktiv sind, und ihnen in
Form einer Arbeitshilfe Anregungen für
die Praxis geben? Oder sollten wir uns
vor allem an dieVerantwortungsträger in
Kirche und Politikwenden,dieBedeutung
der Kath. Familienzentren in Kirche und
Gesellschaft herausstellen und für noch
Gemeinsam stark für Kinder und
Familien
weitreichendere Unterstützung werben?
Oder war es zunächst einmal „dran“ eine
ehrliche Zwischenbilanz zu ziehen, die Er-
fahrungen auszuwerten und seitens des
Bistums eine klare Position zu beziehen?
Hierbei und auch bei der sich anschlie-
ßenden Arbeit an den konkreten Inhal-
ten haben wir es dann mit den gleichen
Herausforderungen zu tun gehabt wie
vermutlich alle Kath. FZ vor Ort, wenn
Menschen mit unterschiedlichen Profes-
sionen und Blickwinkeln gemeinsam ein
Ziel erreichen wollen. Das war auch bei
uns immer wieder mal irritierend, aber
absolut spannend und bereichernd.
Dazu haben wir u.a. imRahmen der Eva-
luationsgespräche noch die vielfältigen
Erfahrungen vor Ort „eingesammelt“. So
hat die Entstehung des Positionspapiers
zwar einige Zeit gedauert, wir sind aber
natürlich der Überzeugung, dass sich die
intensive Arbeit gelohnt hat …
Redaktion:
Für welche Zielsetzung haben
Sie sich mit dem Positionspapier dann ent-
schieden?
FrauTannebaum:
Aufgrund der positiven
Zwischenbilanz erschien es uns möglich,
alle dreiAspekte zu verbinden.Das heißt:
Im ersten Kapitel ziehen wir Bilanz aus
den Erfahrungen der ersten acht Jahre
der Kath. Familienzentren.Daraus ergibt
sich dann im zweiten Kapitel ganz natür-
lich ein klares Statement des Bistums zur
Bedeutung der Kath. Familienzentren in
Kirche und Gesellschaft, das an Hand der
hier erstmals formulierten Gütekriterien
konkretisiertwird.Und schließlichnehmen
wir imdrittenTeil dieHerausforderungen
für die nächsten Jahre in den Blick, für die
es aber dringend der nochweitgehenderen
Unterstützung bedarf. Dies ist unser Ziel
mit Blick auf die (Mit-)Verantwortlichen in
Kirche undGesellschaft.Zugleichwenden
wir uns mit demPositionspapier aber auch
an dieAkteure in den Familienzentren vor
Ort.Dafür waren wir bestrebt, die einzel-
nenKapitel so praxisnah zu schreiben,dass
diese sich zumeinen in ihremEngagement
bestätigt und gewertschätzt wissen,sie aber
zugleich auch hinreichendAnregungen für
die Weiterentwicklung finden.
Redaktion:
Was sind die zentralen Themen
zu dem das Positionspapier Position bezieht?
Das zentrale Thema ist tatsächlich – jetzt
schonmehrmals benannt – die Bedeutung
der Arbeit, die tagtäglich in den vielen
Kath. Familienzentren geleistet und doch
Sonja Tannebaum
von der Fachstelle Kitas
und Familienzentren im Erzbischöflichen
Generalvikariat
Das Positionspapier „Gemeinsam stark
für Kinder & Familien“ finden Sie im
Internet als E-Book unter
erzbistum-koeln.de/kath-familienzentren.
Al-
ternativ können Sie es bei
Fachstelle-Kita@
erzbistum-koeln.de
als Broschüre bestellen.