caritas
        
        
          
            aktuell
          
        
        
          3/ 2015
        
        
          
            8
          
        
        
          
            Gott berührt
          
        
        
          
            die Welt
          
        
        
          
            Liebe Leserinnen und Leser,
          
        
        
          
            darf man sich von Gott ein Bild machen? Diese
          
        
        
          
            Frage wird in den verschiedenen Religionen unter-
          
        
        
          
            schiedlich beantwortet. Auch wir Christen waren
          
        
        
          
            und sind da eher zurückhaltend, wenn wir an Gott,
          
        
        
          
            den Vater, denken.
          
        
        
          Mit der Menschwerdung Gottes
        
        
          in Jesus Christus ist das anders
        
        
          geworden. Wir haben in unseren
        
        
          Kirchen Darstellungen von Je-
        
        
          sus, dem Sohn Gottes.
        
        
          Doch diese bleiben mensch-
        
        
          lich erstellte Bilder, Gemälde,
        
        
          Schnitzereien und Darstellun-
        
        
          gen. Sie zeigen eher eine Idee,
        
        
          als die Person selber. Zum Bei-
        
        
          spiel, wie liebevoll Jesus jeman-
        
        
          den anschaut oder wie er am
        
        
          Kreuz leidet.
        
        
          
            In jedem Mitmenschen aber schauen
          
        
        
          
            wir auch in das Antlitz Gottes selbst. Denn jeder
          
        
        
          
            Mensch ist sein Abbild.
          
        
        
          Das bedeutet für jeden von uns, dass wir selber das
        
        
          Antlitz Gottes in uns tragen, weil wir von Gott geliebt
        
        
          sind. Aber es heißt auch, dass wir niemanden verächt-
        
        
          lich oder geringschätzend anschauen dürfen. Denn da-
        
        
          mit würden wir Gott verachten!
        
        
          
            Im zurückliegenden Jahr und auch heute noch
          
        
        
          
            kommen täglich viele Menschen in unser Land, die
          
        
        
          
            auf der Flucht sind. Ihre Gesichter sind uns fremd.
          
        
        
          
            Ihre Augen zeugen oft von Angst und Ratlosigkeit,
          
        
        
          
            manchmal auch von Hoffnung. Manchen macht
          
        
        
          
            der Anblick fremder Gesichter sogar Angst. Doch
          
        
        
          
            auch aus diesen Augen und Gesichtern schaut uns
          
        
        
          
            Gott entgegen.
          
        
        
          
            Gott ist Mensch geworden, hat unser menschli-
          
        
        
          
            ches Antlitz angenommen.
          
        
        
          
            Caritas ist Ausdruck dieser Menschwerdung
          
        
        
          
            Gottes!
          
        
        
          Ich wünsche Ihnen einen gesegnetenAdvent und ein
        
        
          frohmachendes Weihnachtsfest, Ihr
        
        
          Kreisdechant Msgr. Guido Assmann
        
        
          Vorsitzender des Caritasrates
        
        
          
            Dana Altpeter hat eine einfache Antwort auf die Frage,
          
        
        
          
            warum sie das alles macht: „Die Leute verlassen sich auf uns.“
          
        
        
          
            Zusammen mit der Studentin Julia Jendrny hat die Schülerin
          
        
        
          
            in Grevenbroich eine Initiative zur Flüchtlingshilfe ins Leben
          
        
        
          
            gerufen: „Recht auf Spiel“ heißt sie und widmet sich der
          
        
        
          
            Freizeitgestaltung von Flüchtlingen:
          
        
        
          Fußballturniere, Konzerte,
        
        
          Familienausflüge, Kinderbetreuung in Erstaufnahmeeinrichtun-
        
        
          gen. Seit kurzem gibt es Mädchenfußball als neuesAngebot (info@
        
        
          rechtaufspiel.de, 
        
        
        
          ). Julia Jendrny und Dana
        
        
          Altpeter machen das nun schon seit über einem Jahr. Die Stun-
        
        
          den, die die beiden jungen Frauen investieren, lassen sich nicht
        
        
          mehr zählen. Und es ist natürlich nicht bei ein paar Spieleangebo-
        
        
          ten geblieben: Die beiden haben Deutschkurse initiiert, und wenn
        
        
          mal wieder über Nacht eine Notunterkunft hergerichtet werden
        
        
          muss, helfen sie beim Bettenaufbau oder bei der Essensausgabe.
        
        
          
            Der Flüchtlingsstrom hält an – und dass er nicht in totales
          
        
        
          
            Chaos mündet, hat ganz viel mit Menschen wie Julia Jendrny,
          
        
        
          „Die Leute
        
        
          verlassen
        
        
          sich auf uns“