Es wird oft gesagt, dass man in einem neuen Land zuerst die Sprache lernen sollte, um sich erfolgreich zu integrieren. Zudem wird jungen Menschen geraten, eine Ausbildung zu beginnen. Doch nicht jeden erreichen diese Ratschläge.
Ein Beispiel dafür ist M., mit 23 Jahren vor dem Krieg in Syrien geflüchtet. 2023 kam er nach Deutschland und wurde in der Stadt Troisdorf untergebracht. Zu diesem Zeitpunkt war sein Leben stark beeinträchtigt – Freunde, Familie und die Zukunft schienen verloren. Dennoch hatte er einen klaren Wunsch: Er wollte zu seinem Onkel und dessen Familie nach Unna ziehen.
Auch der Arbeitsvermittler des Jobcenters empfahl ihm, zunächst die Sprache zu lernen. Doch M. hatte nur den einen Gedanken im Kopf: „Ich will nach Unna!“ Daher lehnte er die Teilnahme an Sprachkursen und anderen Maßnahmen ab, denn für ihn zählte nur seine Familie.
Anfang 2024 stieß M. auf das Projekt „Yes We Can“ und hoffte, dass Coach Mustafa Abdul-Hak ihm helfen könne. Auch dieser riet ihm, die Sprache zu lernen und anschließend eine Ausbildung zu absolvieren, stellte aber auch fest, dass die familiäre Bindung für M. grundlegend für eine erfolgversprechende Integration sein wird.
Daher wurde M. unterstützt, die Umsiedlung nach Unna zu beantragen.
M.s Onkel vermittelte ihm einem Arbeitsvertrag bei einem Paketdienst, sodass eine wichtige Grundlage für den Umzug geschaffen war. M. arbeitet nun in Vollzeit, besucht abends einen Deutschkurs und verbringt seine Freizeit mit seiner Ersatzfamilie.
In den letzten Tagen teilte M. uns mit, dass er ab dem kommenden Monat eine Festanstellung erhalten wird und bereits eine kleine Wohnung in Aussicht hat.